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„Freies Palästina vom Fluss bis zum Meer“

Ein Gastredner wirft bei den Vereinten Nationen mit anti-israelischen Aussagen um sich und bekommt dafür Applaus. Mittlerweile hat der Nachrichtensender CNN die Zusammenarbeit mit ihm beendet.
Der „Internationale Solidaritätstag mit dem palästinensischen Volk“ wird jährlich von den UN begangen

NEW YORK (inn) – Der Aktivist Marc Lamont Hill hat anlässlich des „Internationalen Tages der Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ bei den Vereinten Nationen gesprochen. Der geladene Redner forderte ein „freies Palästina vom Fluss bis zum Meer“. Mit diesem von palästinensischen Extremisten bekannten Slogan sorgte er außerhalb der Vereinten Nationen für großen Protest. Der Fernsehsender CNN, für den Hill bislang als Kommentator auftrat, reagierte noch am Donnerstag. In einer Mail hieß es, dass Marc Lamont Hill nicht länger unter Vertrag stehe.

In seiner Rede bezeichnete Hill außerdem den Gazastreifen als das „größte Freiluftgefängnis der Welt“. Er warf Israel vor, die Freiheit der Palästinenser immer weiter einzuschränken, weil sie keine Juden seien und gegen die „ethnische Säuberung“ aufbegehren. Er als Amerikaner schäme sich, weil die Steuergelder „zu dieser Realität beitragen“.

Hill forderte die Staatengemeinschaft auf, sich an den Aktionen der anti-israelischen Boykottbewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) zu beteiligen. Man müsse einen solchen Weg so lange gehen, bis ein palästinensischer Staat errichtet sei. Dieser solle sich an den „Grenzen von 1967“ orientieren. Außerdem forderte Hill die Umsetzung des Rechts auf Rückkehr.

Abschließend warb er für eine internationale Akzeptanz jeder Art des Widerstandes gegen Israel. Er verglich die Lage der Palästinenser mit dem Kampf der schwarzen Bevölkerung gegen die Apartheid in den USA. Auch dieser sei nicht gewaltlos gewesen. Man müsse das „Recht eines besetzten Volkes anerkennen“. Für seine Aussagen erhielt er Applaus.

Kaum Kritik

Schockiert zeigte sich die Direktorin von „Human Rights Voices“ (Menschenrechts-Stimmen), Anne Bayefsky. Obwohl sie diesen Gedenktag der Vereinten Nationen schon immer kritisch beobachtet habe, sei diese Rede ein „besonders obszöner UN-Moment“ gewesen, sagte sie laut der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. Dieser zeige das „wahre anti-israelische und anti-jüdische Wesen der Vereinten Nationen“. Ihre Kritik richtete sich auch gegen einzelne Zuhörer der Rede. So habe der senegalesische Botschafter Cheikh Niang dem Redner für seine „eleganten Worte“ gedankt.

Der Kritik schloss sich auch die Vizepräsidentin für internationale Angelegenheiten der „Anti-Defamation League“ (DFL), Scharon Nazarian, an. Sie bezeichnete den Auftritt Hills als „Schande“.

Anders als CNN verhielt sich Hills zweiter Arbeitgeber. Die Temple University in Philadelphia, wo Hill Professor für Medien und Kommunikation ist, akzeptiere „sein verfassungsmäßig geschütztes Recht“ auf freie Meinungsäußerung. Hill habe nicht für die Universität, sondern als Privatperson gesprochen.

Von: mas

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