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Französische Konsulatsmitarbeiter des Waffenschmuggels verdächtigt

Mitarbeiter des französischen Konsulats in Ostjerusalem sollen über Monate Waffen für die Hamas geschmuggelt haben. Laut des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak nutzten sie ein Diplomatenfahrzeug.
Fahrzeuge mit diplomatischen Kennzeichen werden an den Grenzübergängen weniger stark durchsucht (Symbolbild)

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Israel hat im vergangenen Monat zwei Mitarbeiter des französischen Konsulats in Ostjerusalem festgenommen. Wie der Inlandsgeheimdienst Schabak am Montag mitteilte, stehen ein Fahrer und ein Sicherheitsbeamter unter dem Verdacht, Waffen für die Hamas in einem Fahrzeug mit Diplomaten-Kennzeichen geschmuggelt zu haben.

Dem französischen Fahrer Romain Franck wird vorgeworfen, rund 70 Handfeuerwaffen und zwei Sturmgewehre aus dem Gazastreifen in das Westjordanland transportiert zu haben. Bei dem festgenommenen Sicherheitsbeamten handelt es sich um einen Palästinenser, der für die Franzosen arbeitet und in Ostjerusalem lebt. Laut des Schabak waren Franck und der Sicherheitsbeamte Teil eines größeren palästinensischen Netzwerkes, welche die Waffen über den Eres-Grenzübergang schmuggelten.

Diplomatischen Vorteil ausgenutzt

Weitere Palästinenser aus dem Gazastreifen, die sich illegal im Westjordanland aufhielten und Teil des Netzwerkes sein sollen, seien auch festgenommen worden. Sie hätten in den vergangenen Monaten den Vorteil ausgenutzt, dass Fahrzeuge mit diplomatischen Kennzeichen beim Grenzübergang deutlich weniger gründlich untersucht werden. Nach Einschätzung des Schabak hatten die Beteiligten ein finanzielles Motiv.

Demnach erhielt Franck die Waffen von einem Palästinenser im Gazastreifen, der dort für das „französische Kulturzentrum“ arbeitet. Im Westjordanland wurden die Waffen an einen Händler weiterverkauft. Den festgenommenen Palästinensern wird auch Geldschmuggel vorgeworfen. Insgesamt neun Verdächtige wurden in diesem Fall bisher verhaftet. Gegen sechs wurde am Montag Anklage erhoben. Die französische Botschaft in Tel Aviv arbeitet bei den Ermittlungen mit den israelischen Behörden zusammen. „Wir nehmen diesen Fall sehr ernst und stehen im engen Austausch mit den Behörden“, teilte die Botschaft mit.

„Zynische Ausbeutung humanitärer Hilfe“

Der israelische Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT), Joav Mordechai, bezeichnete den Vorfall als „zynische und niemals endende Ausbeutung von humanitärer und internationaler Hilfe durch terroristische Infrastruktur“. Mordechai forderte eine striktere Politik bei der Erteilung von Einreisegenehmigungen. Internationale Einrichtungen müssten selbst interne Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass die Hilfe nicht an den Terror, sondern die Bürger des Gazastreifens gehe.

Von: mm

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