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Französische Kino-Kette zeigt israelischen Film doch

PARIS / JERUSALEM (inn) - Die französische Kinofirma "Utopia" hat ihre Entscheidung zurückgenommen, den israelischen Film "Five Hours from Paris" von den Kinoleinwänden zu verbannen. Auslöser für den geplanten Boykott war die Kritik an der israelischen Politik im Zusammenhang mit der Razzia auf eine Hilfsflotte für den Gazastreifen.

Den Gesinnungswandel hatte unter anderem der niederländisch-israelische Produzent Ludi Boeken mit einem Brief ausgelöst. Aus Solidarität mit dem verbannten Film wolle er auch seinen eigenen Beitrag „Saviors in the Night“ nicht in Utopia-Kinos zeigen lassen. Boekens Film feiert in der nächsten Woche in Frankreich Premiere. Dies meldet die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Die Entscheidung des Unternehmens, den Film ‚Five Hours from Paris‘ aufgrund der israelischen Politik nicht zu zeigen, war nicht gerechtfertigt. Die französische Öffentlichkeit hat im vergangenen Jahrzehnt israelische Filme präsentiert bekommen, die das genaue Gegenteil von Propaganda waren.“ Boeken schreibt weiter: „Diese Filme werden teilweise von einer öffentlichen Einrichtung, der israelischen Film-Stiftung, unterstützt. Diese ist ständigen Angriffen der israelischen Rechtsprechung ausgesetzt.“

Aus Boekens Sicht handle das Management der Firma „Utopia“ falsch, wenn es die israelischen Schauspieler geißele, auch weil nur ein kleiner Teil die Politik Israels unterstütze. „Aus diesem Grund werde ich aus Solidarität mit dem zensierten Film auch meinen Film in den Utopia-Kinos nicht zeigen.“

„Eine beachtliche Öffentlichkeit

Die Firma selbst äußerte sich am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Die Entscheidung, den Film zu verbannen, sei in einem „besonderen Kontext“ gefallen. „Wir sind gewöhnliche Bürger, die Kinos betreiben. Den Film nicht zu zeigen, war die einzige Möglichkeit für uns, um öffentliches Aufsehen zu diesem Thema zu erzeugen und unseren Unmut über die Taten der israelischen Regierung zum Ausdruck zu bringen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Firmenvertreter betonten, dass sie die Verbannung des israelischen Films nicht bedauerten. Sie unterstrichen, dass sie nicht generell israelische Kinofilme zensierten oder boykottierten, ganz besonders nicht Werke von Leonid Prudovsky. „Natürlich sind wir bereit, den Film wieder in die Spielliste aufzunehmen, nachdem der gewünschte Erfolg der Absetzung eingetreten ist“, so die Mitteilung weiter.

Die Entscheidung der Firma „Utopia“ hatte zu einer weitreichenden Mediendiskussion – auch über die Inhalte des Filmes – geführt. Der Streifen ist bereits an 40 Kinos in Frankreich verteilt. „Die Entscheidung der Firma Utopia hat zu einer beachtlichen Öffentlichkeit für den Film geführt“, erklärte der Produzent Haim Mecklberg.

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