Die beiden Vorsitzende der Bundestagsfraktion „Die Linke“, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, haben Israel einen zweitägigen Besuch abgestattet. Am Dienstag trafen sie in Jerusalem mit Staatspräsident Reuven Rivlin zusammen. Nach der Reise teilten sie mit: „Trotz kontroverser Auffassungen fand das Gespräch in einer offenen und freundlichen Atmosphäre statt.“
Nach eigenen Angaben sprachen Wagenknecht und Bartsch in Rivlins Residenz unter anderem ihre kritische Sicht auf die Siedlungspolitik an. Auch hätten sie ihre „Besorgnis über den staatlichen Druck auf israelische Nichtregierungsorganisationen wie auch Parlamentarier, die der israelischen Besatzungspolitik in den Palästinensergebieten kritisch gegenüberstehen“, deutlich gemacht.
Rivlin sagte bei dem Treffen laut einer Mitteilung des Präsidialamtes: „Dies ist ein sehr komplizierter Ort, und in Israel haben wir keine Probleme mit Kritik. Kritik ist gut, Delegitimierung nicht.“ Viele Israelis hätten ein dickes Fell. „Aber wir müssen erkennen, wo Kritik in Wirklichkeit Antisemitismus ist. Wir alle haben eine Verantwortung, gegen Rassismus, Antisemitismus und alle Formen von Hass aufzustehen.“