Die Überwachung der Inflation werde immer das Hauptanliegen der israelischen Zentralbank bleiben, sagte Flug bei der Zeremonie in der Residenz des Staatspräsidenten. Ein weiteres Ziel sei es, „die Wirtschaftspolitik der Regierung und die Stabilität des Finanzsystems unterstützen“. Die Ökonomin ergänzte: „Zuallererst müssen wir die Wege finden, um die Wachstumsrate der Produktivität in der Wirtschaft zu steigern.“ Die Beteiligung von Arabern und ultra-orthodoxen Juden am Arbeitsmarkt zu steigern, sei zudem von höchster Bedeutung. Auch wolle sie sich dafür einsetzen, die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft zu verringern.
Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerte sich nach Angaben der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zuversichtlich: „Israel hat große Herausforderungen vor sich, aber eine helle Zukunft. Wir ragen heraus in der Weltwirtschaft. Wir können uns nicht von ihr abtrennen, aber wir können uns darin hervortun.“ Er fügte an: „Karnit, ich heiße Sie heute Abend willkommen und wünsche uns allen die guten Ergebnisse, die wir mit unserer gemeinsamen Arbeit hervorbringen werden.“ Er dankte der 58-Jährigen für die Arbeit, die sie seit der Übernahme des Postens von Stanley Fischer im Juni getan hatte.
Staatspräsident Schimon Peres zeigte sich erfreut über das Vertrauen, das in Erfahrung, Fähigkeiten und Weisheit der neuen Notenbankchefin gesetzt werde: „Ich glaube, Sie werden die israelische Zentralbank mit der größten Verantwortung leiten.“
Finanzminister Jair Lapid machte deutlich, wie ernst Flug ihre Arbeit nimmt. Viereinhalb Stunden nachdem sie über ihre Ernennung informiert worden war, habe sie ihn wegen eines Währungsproblems angerufen. Er bekundete ihr gegenüber seine Überraschung darüber, dass sie nicht mit Familie und Freunden feierte. „Sie sagte, sie sei nicht der Typ dafür, und ich denke, sie ist es auch nicht.“
Netanjahu und Lapid hatten Karnit Flug am 20. Oktober zur neuen Gouverneurin der Zentralbank ernannt. Zuvor hatten zwei designierte Nachfolger Fischers das Amt abgelehnt (Israelnetz berichtete).