JERUSALEM (inn) – Die Unruhen in Jerusalem dauern an. Am frühen Donnerstagmorgen verschanzten sich Muslime in der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg und griffen Polizisten an. Nach Angaben des Roten Halbmondes wurden 20 Palästinenser bei den Zusammenstößen verletzt.
Eine Polizeisprecherin teilte mit, Muslime hätten nach ihrem Morgengebet die Ordnung auf dem Tempelberg mit heftiger Gewalt gestört: „Am frühen Morgen und später betraten sie die Moschee, schlossen ihre Türen und störten weiter die Ordnung. Sie warfen Steine und Feuerwerkskörper und entheiligten die Moschee, wo sie sich zu dieser Zeit verschanzten.“
Der heutige Donnerstag ist der letzte Tag vor dem Ende des Fastenmonats Ramadan, an dem Nicht-Muslime den Tempelberg besuchen dürfen. Danach wird er für zehn Tage gesperrt, nur Muslime erhalten Zugang. Diese Praxis wird bereits seit mehreren Jahren angewandt, um Konfrontationen zu vermeiden. Der Ramadan endet in diesem Jahr am 2. Mai. Grundsätzlich ist es Nicht-Muslimen untersagt, auf dem Tempelberg zu beten.
„Flaggenmarsch“ gestoppt
Bereits am Mittwoch hatte die Polizei nach wenigen Hundert Metern einen „Flaggenmarsch“ israelischer Aktivisten gestoppt. Er sollte durch das Damaskustor und das muslimische Viertel der Altstadt zur Klagemauer führen. Dies lehnten die Sicherheitskräfte ab. Die Demonstranten wiederum wollten sich nicht auf den Alternativvorschlag einlassen, das muslimische Viertel zu meiden und stattdessen den Weg über das Jaffator durch das christliche Viertel zu wählen.
An dem Marsch beteiligte sich auch der Knessetabgeordnete Itamar Ben-Gvir (Neue Hoffnung). Der Rechts-Außen-Politiker kündigte an, nahe der Altstadt ein provisorisches Büro zu errichten.
Die Aktivisten wollten nach eigenen Angaben die jüdische Präsenz in Jerusalem und an den heiligen Stätten bekräftigen. Ein Teil verharrte noch etwa 90 Minuten an der Polizeisperre. Ein Demonstrant war der 17-jährige Ovadia Ben Abu aus Beitar Illit, etwa 10 Kilometer südwestlich von Jerusalem. Er sagte der Onlinezeitung „Times of Israel“, er sei gekommen, „um der Hamas und allen Linksgerichteten zu zeigen, dass wir hier sind und es unser Land ist“.
Nach dem unvollendeten Marsch gab es in der Altstadt und im Ostteil Jerusalems Zusammenstöße zwischen Arabern und Juden. Die Polizei nahm sieben Verdächtige aus Ostjerusalem fest. Sie sollen von der Al-Aqsa-Moschee aus Molotowcocktails geworfen haben. Ein Wurfgeschoss fiel auf einen Teppich und verursachte einen Brand. Das Feuer wurde aber schnell gelöscht.
Durch Jerusalem-Tag inspiriert
Mit dem geplanten „Flaggenmarsch“ verwiesen die Aktivisten auf einen Marsch, der normalerweise am Jom Jeruschalajim (Jerusalem-Tag) stattfindet. Dieser erinnert an die Wiedervereinigung Jerusalems nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967. Juden ziehen dabei mit israelischen Flaggen durch die Altstadt und auch durch das muslimische Viertel. In diesem Jahr ist der Jom Jeruschalajim am 29. Mai.
Palästinenser empfinden den traditionellen Marsch als Provokation. Vor einem Jahr feuerte die Hamas währenddessen vom Gazastreifen aus Raketen auf Jerusalem. Dem Angriff folgte ein elftägiger militärischer Konflikt zwischen der Hamas und Israel, der am 21. Mai mit einem Waffenstillstand endete. Israel gab der Operation den Namen „Wächter der Mauern“.
Luftwaffe reagiert auf Raketenbeschuss aus Gaza
Am Mittwochabend schossen Palästinenser im Gazastreifen zum zweiten Mal in dieser Woche Raketen auf Israel ab. Eine ging auf palästinensischem Gebiet nieder, in einem kleinen Bereich auf israelischer Seite wurde Alarm ausgelöst.
Die zweite Rakete kam in der Stadt Sderot auf. Drei Israelis erlitten leichte Verletzungen, als sie auf dem Weg zu ihrem Schutzraum stürzten. Sie wurden in Aschkelon im Krankenhaus behandelt. Ein parkendes Auto und eine Mauer wurden durch Splitter beschädigt.
Das Abwehrsystem Iron Dome hielt offenbar Gewehrschüsse für eine Raketensalve und reagierte entsprechend. Dies brachte auch die israelische Armee in Alarmbereitschaft. Letztlich blieb es bei der einen Rakete, die in Israel einschlug.
Die Luftwaffe reagierte am frühen Donnerstagmorgen mit Angriffen auf Ziele der Hamas im Gazastreifen. Laut Armee galten sie einem Militärposten und einem Tunnelkomplex „mit Chemikalien für die Herstellung von Raketenmotoren“. Es handele sich um einen bedeutsamen Schlag für die Raketenproduktion in Gaza.
Hamas-Führer droht mit Eskalation
Indes drohte Hamas-Führer Ismail Hanije mehr Eskalation an, wenn weiter jüdische Israelis auf den Tempelberg stiegen. „Ich sage Israel: Wenn es denkt, dass der Einfall in die Al-Aqsa ihre islamische Identität verändern wird, ist das eine Täuschung“, zitiert ihn die Zeitung „Yediot Aharonot“.
Der Terrorführer ergänzte: „Was die Siedler in der Moschee tun, wird auf allen Ebenen Konflikt und Konfrontation herbeiführen. Ebenso wie wir den so genannten ‚Flaggenmarsch‘ abgewehrt haben, werden wir die Politik des Eindringens abwehren. Wir sind noch am Anfang der Kampagne.“
10 Antworten
Dieses verlogene Hamas-Führer-Pack….
Als wenn Siedler die Moschee betreten würden, sie gehen lediglich auf den Tempelberg und der gehört nun mal Israel. Und was den Anfang der Kampagne betrifft, das versuchen sie doch schon seit 50 Jahren. Die Führerschaft natürlich aus sicherem Abstand aus ihren Luxuswohnungen in Katar oder der Türkei.
Diesen Terrorangriffen muss man dringend den Geldhahn zudrehen. Kein Geld mehr von der UN und EU.
@ Sky Irren ist menschlich, aber Sie sollten sich wirklich mal schlau machen über die „Besitzverhältnisse“ in Jerusalem. Von wegen „…der Tempelberg gehört nun mal Israel.“ Leicht dahin gesagt, aber trotzdem falsch! Und noch etwas: dass die Moderatoren dieses Forums Ihre brutale und rassistische Wortwahl wie „Pack“ etc. duldet, entspricht m.E. nicht der „Nettiquette“, deren man sich hier befleißigen sollte. Aber der Wegweiser ging noch nie den Weg, den er weist… Finde ich sehr schade.
Wieso scheint meine Replik von heute gegen 14.00 in den Weiten des Internets verschwunden zu sein?
Ich merke ggü. Leser Luley sinngemäss an, dass Sky offensichtlich eine ganz Pöhse sei, wenn sie die Hamas-Führung als „Pack“ bezeichnet. Und riet ihm, sich einmal mit den Aktivitäten dieser Terrororganisation auseinander zu setzten.
Das sind Tendenzen, wie bei unseren Fussballspielen, Eishockeykämpfen oder sonstigen Anlässen, wo Personen nur anreisen, um Konflikte zu suchen oder solche zu provozieren.
Da hilft nur, die Kosten für die Sicherheit diesen Unruhestiftern in Rechnung zu stellen oder sie solange festzusetzten, biss sie die Kosten in voller Höhe beglichen haben.
Für friedliebende Bürger sind Regeln geschaffen, die das Miteinander ermöglichen.
Schade, dass die Vorgaben der Behörden in Bezug auf den Flaggenmarsch nicht konsequent befolgt worden sind. Das würde ein viel stärkeres Signal senden, als das, was man mit dem Marsch erreichen wollte oder könnte.
Vielleicht beim nächsten Mal!
Viel Erfolg!
An all die vielen Millionen Araber (und Muslime) auf der ganzen Welt, die wirklich an die Lüge glauben, dass Jerusalem für immer ihnen gehört, lassen Sie mich diese beiden Verse aus dem Buch Nehemia, Kapitel 2, bezüglich ihrer „Rechte“ über die Stadt zitieren:
19. Als aber Sanballat, der Horoniter, Tobia, der Ammoniter, und Geschem, der Araber, davon hörten, lachten sie uns aus und verachteten uns und sagten: „Was ist das für eine Sache, die du tust? Wirst du gegen den König rebellieren?“
20. Da antwortete ich ihnen und sprach zu ihnen: Der Gott des Himmels selbst wird uns gedeihen lassen; darum werden wir, seine Diener, aufstehen und bauen, aber ihr habt weder Erbe noch Recht noch Andenken in Jerusalem.“
Scharfmacher und Provokateure wie Itamar Ben-Gvir sind letztendlich die Totengräber des zionistischen Projektes, weil sie meinen, militärische und polizeiliche Macht könnte auf die Dauer ausreichen, ein anderes Volk zu unterdrücken und „wegzuräumen“, um dessen Platz (sprich: Land!) einnehmen zu können. Das wird nicht gelingen. Da werden auch nicht Millionen weiß-blaue Israelfahnen, die durch gewaltsam annektierte Stadtviertel von Ostjerusalem getragen werden, helfen. Mir kommt das alles wie Pfeifen im dunklen nächtlichen Wald vor. Das machen eigentlich nur Leute, die im Grunde Angst haben, weil sie wissen, dass ihr Handeln nicht rechtens ist und sie sich selbst Mut machen müssen. Hochmut kommt vor dem Fall. Und im Fall Israels wird dieser sehr, sehr tief sein.
„Scharfmacher und Provokateure wie Abbas und Hanije sind letztendlich die Totengräber des palästinensischen Projektes, weil sie meinen, terroristische und propagandistische könnte auf die Dauer ausreichen, ein anderes Volk “wegzuräumen”, um dessen Platz (sprich: Land!) einnehmen zu können. Das wird nicht gelingen. Da werden auch nicht Millionen von Steinen und Molotovcocktais , die auf jüdische Gläubige an der Klagemauer geworfen werden, helfen. Oder in dem das Josefsgrab zum X-Male geschändet wird. Mir kommt das alles wie Pfeifen im dunklen nächtlichen Wald vor. Das machen eigentlich nur Leute, die im Grunde Angst haben, weil sie wissen, dass ihr Handeln nicht rechtens ist und sie sich selbst Mut machen müssen. Hochmut kommt vor dem Fall. Und im Fall der PA/Hamas und ihrer Terrorunterstützer wird dieser sehr, sehr tief sein.“
Ihr Text Luley. Umgeschrieben auf die Realität.
IHRE „Realität“!
Wann waren Sie nochmals in Israel und haben sich die Realität vor Ort angesehen?
Wie lange haben sie nochmal in Israel gelebt Christin?