BE’ER SCHEVA (inn) – Um sein Trinkwassersystem vor Hacker-Angriffen zu schützen, setzt Israel nicht nur auf hochmoderne Technologien, sondern auch auf Fische. In mehreren Becken in der Wüstenstadt Be’er Scheva werden die tierischen Wächter rund um die Uhr beobachtet.
Erst im April hatte Israel einen Cyberangriff auf seine Wasser-Infrastruktur abgewehrt, für den es den Iran verantwortlich macht. Seitdem hat die Nationale Cyberabwehr den Schutz der Anlagen übernommen. Neben einem hochentwickelten Überwachungssystem sind nun auch Dutzende Fische für die Sicherheit des Landes im Einsatz.
In der Wasseraufbereitungsanlage Eschkol in Be’er Scheva, am Rande der Wüste Negev, stehen mehrere kleine Becken, die von der Trinkwasseranlage gespeist werden. In den Behältern leben verschiedene Fische. Sie werden rund um die Uhr beobachtet. So sollen schnell mögliche Verhaltensveränderungen festgestellt werden. Gerade kleine Fische reagierten sehr schnell auf Veränderungen im Wasser, erklärt die Ingenieurin für Wasserwirtschaft, Ortal Schlafman, gegenüber dem Fernsehsender „Kanal 12“.
Sorge vor Angriff mit Chemikalien
Die Idee funktioniert ähnlich wie der Einsatz von Kanarienvögeln früher im Bergbau. Die Vögel reagieren schon auf geringe Mengen von Kohlenmonoxid. Um die Gefahr durch geruchlose, giftige Gase schnell erkennen zu können, nahmen Bergleute Kanarienvögel mit untertage.
Israels Nationale Cyberabwehr geht davon aus, dass der Iran im April das Trinkwasser mit Chemikalien versetzen wollte. Zudem bestand die Gefahr, dass die Pumpen abgeschaltet werden. Tausende Haushalte wären dann ohne Wasser gewesen – zu einer Zeit, in der eine Hitzewelle vorherrschte.
Von: dn