AQABA (inn) – Nach mehreren Diskussionen darf die israelische Delegation nun doch an einem internationalen Fechtturnier im jordanischen Aqaba am Roten Meer teilnehmen. Zuvor hatten die Organisatoren dem Vorsitzenden des Israelischen Fechtverbandes, Wladimir Sklar, nahegelegt, keine Israelis zu dem Wettbewerb zu schicken.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, weigerte sich Sklar, der Aufforderung nachzukommen. Durch israelischen und internationalen Druck erhielten die israelischen Fechter schließlich die Erlaubnis, an dem Turnier teilzunehmen.
„Hochrangige Politiker und sogar der königliche Palast waren an der Entscheidung beteiligt“, sagte der Vorsitzende des Jordanischen Fechtverbandes, Chaled Atijat, am Donnerstag. „Ich persönlich würde gerne Israelis im Wettbewerb sehen, aber die meisten Mitglieder des Verbandes befürchten, dass Ihre Teilnahme dem Turnier ernsthaft schaden könnte“, hatte er einige Tage zuvor den Israelis erklärt.
Als die israelischen Fechter am Donnerstag in Aqaba eintrafen, stellten sie fest, dass ihre Flagge im Gegensatz zu den Fahnen der übrigen 32 Teilnehmerländer nicht gehisst war. Auf Anfrage erhielten sie von den Organisatoren die Auskunft: „Wir werden Ihnen erlauben, die Flagge zu hissen, aber Sie werden das selbst erledigen müssen.“ Die „Zeremonie“ führte der israelische Fechter Thomas Orr mit Sklar und einigen Journalisten durch.
Großer Widerstand gegen die israelische Teilnahme an dem Turnier kam von den iranischen Sportlern. „Ich sehe nichts Falsches darin, wenn Sport von Politik beeinflusst wird“, so der Leiter der iranischen Delegation, Mohammed Isar Barghuti. Auf die Frage, warum der Iran nicht gegen Israel antreten wolle, aber den Wettkampf gegen die USA im Jahr 1998 nicht boykottiert habe, antwortete er: „Das ist ganz einfach. Wir anerkennen die Tatsache, dass ein Land namens USA existiert. Israel ist hingegen ein Gebilde, das nicht existiert. Für uns heißt es besetztes Palästina.“
Die palästinensische Delegation verließ den Wettbewerb aufgrund der Anwesenbeit der israelischen Fechter. Algerien, Ägypten, Jordanien und Marokko werden sich hingegen dennoch beteiligen. Das Turnier hat am Freitagmorgen begonnen. Die Teilnehmer können sich dort auch für die Olympischen Spiele qualifizieren, die im Sommer in Athen stattfinden werden.