HAIFA (inn) – Nach dem tödlichen Messerangriff in Haifa sind Zweifel an dessen anfänglicher Einstufung aufgekommen. Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass es sich um einen Terrorakt handele. Später wurde aber bekannt, dass der drusische Täter aus der Stadt Schefar‘am ein schweres psychisches Leiden hatte, mehrmals in der Psychiatrie war und eine Behindertenrente erhielt.
Der Abgeordnete Chamad Amar von der rechtsgerichteten Partei „Israel Beiteinu“ warf der Polizei vor, dass diese Hintergründe durch eine kurze Überprüfung zu ermitteln gewesen wären. „Es gab nie einen drusischen Terroristen, und es wird nie einen geben.“ Amar, der selbst Druse ist und aus dem Wohnort des Täters stammt, forderte die Polizei auf, die drusische Gemeinschaft um Entschuldigung zu bitten.
Am Montagvormittag gegen 9:50 Uhr Ortszeit hatte der 20-jährige Druse Jitro Schahin am Busbahnhof Mifraz HaLev in Haifa fünf Menschen mit einem Messer angriffen. Dabei tötete er den 70-jährigen israelischen Araber Hassan Karim Dahamscheh und verletzte die vier anderen, drei davon schwer. Ein bewaffneter Zivilist erschoss ihn.
Familie entsetzt über Tat
Der Täter wurde in Deutschland geboren, kehrte vor wenigen Monaten von dort zurück. Sein Vater, Suqrat Schahin, zeigte sich über die Tat entsetzt. Er habe seine Kinder zu Liebe und Toleranz erzogen, sagte er gegenüber der Zeitung „Yediot Aharonot“. Er bestätigte die Krankengeschichte seines Sohnes.
Suqrat Schahin gehörte außerdem der „Südlibanesischen Armee“ an. Die libanesische Miliz kämpfte bis zu ihrem Ende im Jahr 2000 an der Seite Israels im Südlibanon gegen die „Palästinensische Befreiungsorganisation“ (PLO) und später gegen die Hisbollah.
Ein Cousin des Täters, Madschid Schahin, sagte gegenüber der Zeitung „Ma’ariv“, er sei total geschockt angesichts der Tat. Jitro sei psychisch instabil gewesen. Vor einem Monat habe er versucht, sich das Leben zu nehmen. Indes hätten alle Familienmitglieder Wehrdienst geleistet.
Der stellvertretende Bürgermeister von Schafar’am, Fardsch Chanifas, bezweifelte ebenfalls, dass es sich um einen Terroranschlag handelte. Jitro Schahin habe Leistungen der städtischen Sozialbehörde erhalten.
Drusen verurteilen Tat
Die drusische Gemeinschaft in Israel hatte sich am Montag in einer ersten Reaktion mit scharfen Worten von der Tat und dem Täter distanziert. In einer Stellungnahme betonte sie: „Wir lassen nicht zu, dass jemand das Lebensbündnis zwischen Drusen und Juden beschädigt.“ Unter dem Eindruck, es handele sich um einen Terrorakt, hieß es weiter, der Täter könne nicht in seinem Wohnort Schefar’am beerdigt werden. Niemand werde am Begräbnis teilnehmen. „Er ist für uns weder ein Israeli noch ein Druse.“
Bei dem Täter handele es sich um einen „Psychopathen“. Er sei erst vor einem Jahr aus Deutschland hergezogen. „Wir müssen überprüfen, ob er mit islamistischen Elementen in Deutschland in Verbindung stand.“ (df)
12 Antworten
Hier wäre wohl angezeigt gewesen, den Mann in eine geschlossene Anstalt einzuweisen – so schwer das auch für die Familie gewesen wäre.
Naja, im Nachhinein weiß man es immer besser. Aber, ALLE, die psychisch gefährdet sind, in einer Psychiatrie unterzubringen, dafür reichen vermutlich nirgendwo die Kapazitäten.
Abgesehen davon, daß Israel seit fast 1.5 Jahren in innerhalb und außerhalb in einem „Dauerstreß-Zustand ist, mit all den traumatisierten und trauernden Menschen… daß klingt alles nicht gut.
Eine sehr schwierige, herzzerreißende“ Langzeitsituation, die kaum zu bewältigen ist.
….weltweit viele Probleme.Ich kenne das als Ein Jahr Erschöpfungsdepression langsam auf mich zukam.Damals da 55 Jahre und im Dienst später in Vorruhestand sprich Pension geschickt wurde.Leistungsabfall und Vergesslichkeit,schlechte Aufnahme und Einseitigkeit in Gedanken und Arbeits und Familienablauf.Meine Frau hält mir seil sie mich am besten kannte und suchte Lösungen in Umgang mit mir.Keine schöne Zeit.Nach Einemi am halben Jahr sagte sie zu mir,suche eine Aufgabe oder suche Arbeit.Ich fing an,wie ein Kind zu suchen..zu fragen und hatte Erfolg.Oft Ein halber Tag so wie es geht waren einzuräumen…auf Märkte zu gehen und Waren zu verkaufen.Flohmärkte und Ei wenig später habe ich mich selbstständig gemacht.Feurlöscher verkaufen auch reparieren,doch habe ich mich endgültig für meine Elektroberuf..Verkauf und Reparatur entschieden Inzwischen mit Hilfe meiner kleinen Pension die mir auch hält Investitionen zu tätigen.Inzwischen siebenundsiebzig Jahre bin ich mit meiner Frau glücklich zusammen und mit auf und manchmal abwärts-vorfällen mit vielen Steuern und Ab und Ausgaben habe ich mich vor zwei Jahren in endgültigen Ruhestand versetzt Es lohnt sich eine Antwort und Lösungen zu finden.Ich hatte eine Frau die auch selbständig war und einen eigenen Lebensmittelladen hatte und mir sehr im Aufbau helfen konnte.Heute würde ich sagen.Einer half mir besonders, EINER ,gelobt Er Ewig Einer und Seine Gebote und Verbote ich wieder gefunden habe.Sein zehn Wort oder Zehn Gebote und Judentum halfen mir dabei.
Soviel Leid für so viele Menschen.
Wie hätte man das verhindern können?
Und warum sind da jetzt so viele (gefühlt) psychisch kranke Menschen, die andere töten?
Herr, bitte hilf! Dass die Menschen mit kranker Psyche einen Halt und eine Sicherheit in diesen unruhigen Zeiten finden und nicht noch mehr Leid, Verletzungen und Gräben entstehen.
Es ist in der Tat sehr bemerkenswert,wenn in diesen unruhigen Zeiten unterschiedliche Glaubensgemeinschaften in diesem Winkel der Welt so fest zusammenstehen, das ist ermutigend………………….SHALOM ALEJCHEM
In einer geschlossenen Anstalt mit entsprechenden Medikamenten hätte ihm geholfen werden können. So wurde er zur Gefahr für sich selbst (Suicid) und leider auch für andere, da nutzt die beste Erziehung nichts. Das tritt zurzeit so gehäuft auf. Gefühlt findet jede Woche woanders ein Amoklauf statt.
Krass finde ich auch die Aussage der drusischen Gemeinschaft: der Täter könne nicht in seinem Wohnort Schefar’am beerdigt werden. Niemand werde am Begräbnis teilnehmen. „Er ist für uns weder ein Israeli noch ein Druse.“ Aber krank! Schwierige Entscheidung für die Familie.
Ella,die Drusen haben dahingehend sehr eigene Ansichten. Soweit mir bekannt,darf der tote Körper eines ,,Besessenen“ nicht in geweihter Erde begraben werden, weil der Dämon sie verseucht, und kein Verwandter soll bei dem Begräbnis anwesend sein, der Dämon könnte Besitz von dem Verwandten ergreifen .Wie gesagt,soweit mir die Riten der Drusen bekannt sind im Bezug auf ihre Toten.
SHALOM ALEJCHEM
@Klaus
Danke Klaus. Das könnte eine Erklärung sein. Ich habe auch mal bisschen nachgelesen.
Es heißt, die Seelen der Drusen wandern seit Millionen Jahren von Körper zu Körper. Also glauben sie an die Reinkarnation. Dafür brauchen sie reine Körper. Der Körper gilt für sie als Behälter der Seele. Die Seele muss am Ende zum Gericht kommen, die Seele, nicht der Körper. Und die Seele braucht verschiedene Behälter, um sich zu zeigen. Irgendwie krass, diese Glaubenseinstellungen. Und hat mit dem Jüdischen Glauben Null zu tun.
Wohin nun die Seele von Jitro Schahin wandert? Möge er trotz seiner Untat Gottes Frieden finden.
Es ist traurig, diese Ereignisse wiederholen sich immer wieder, so etwas gab es früher nicht in dieser geballten Form.
@Ella
Ja,du hast Recht. Schwierige Entscheidung für die Familie. Aber ich muss sagen,es gibt so viele “ Durchgeknallte“. Sorry den Ausdruck. Ob das noch von Corona kommt? Ich weiß nicht, seit dem ist alles nicht mehr so wie es mal war. Und jeder 2. ist psychisch krank. Was ist nur los? Hier rennen auch so viele rum, wo man sich fragt: Warum läuft der frei rum? Mit Messer,ohne Messer,dann aber bei -10 Grad in Bermudashorts und singend.Ich muss sooft an das Lied von Achim Reichel denken „Der goldene Reiter“. Ehrlich!!!
Muss jetzt ins Bett. Morgen wieder Stress!
Liebe Grüße Manu 🙋🏻♀️😘🇮🇱
Die Bibel hat für solche Menschen eine klare Ausage.
Sie kommt schon bei König Saul vor.
Das Problem heute ist, daß niemand mehr daran glaubt.
Teschuwa…Umkehr…Tefila und Zedaka,sowie Sanftmut..Hingabe und Geduld eine nicht nur mir geholfen Tatsache in den Zehn Geboten oder Zehn Wort Lösung und Hilfe und Ordnung zu finden.Allen , ein gesundes Miteinander.Schalom,schalom und bleibt gesund. Anton