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„Falsche Soldaten“ sollen Frauen vor Überfällen schützen

HEBRON (inn) - In den vergangenen Wochen ist es im Westjordanland vermehrt zu Überfällen gekommen, bei denen israelische Autos von Palästinensern gestohlen wurden. Die Opfer waren meistens Frauen. Um solchen Autoentführungen zu entgehen, greifen Fahrerinnen nun zu einem besonderen Mittel: Auf dem Beifahrersitz platzieren sie eine Schaufensterpuppe, bekleidet mit einer Uniform der israelischen Armee.

Die "falschen Soldaten" sollen den Eindruck erwecken, dass die Frau nicht allein, sondern in bewaffneter Begleitung unterwegs ist.

In den vergangenen zwei Wochen wurden laut Polizeiangaben allein 13 solcher Autodiebstähle gemeldet. Die Vorgehensweise sei jedes Mal ähnlich gewesen: Palästinenser verursachten einen Auffahrunfall, sobald die Fahrerin des geschädigten Fahrzeuges ausstieg, wurde ihr mit vorgehaltener Waffe ihr Auto gestohlen.

Am Montag konnten Sicherheitskräfte einen 23-jährigen Palästinenser festnehmen. Er hatte versucht, das Auto einer Polizistin in Zivil zu entwenden.

Der Israelin Miri Weitzman wurde vor zehn Tagen ihr Fahrzeug gestohlen. Sie teilte gegenüber der Tageszeitung "Yediot Aharonot" mit: "Ich war auf dem Heimweg von der Arbeit, plötzlich überholte mich ein weißes Auto mit einem gelben Nummernschild (israelisch) und versperrte die Straße. Ich wußte, dass etwas Schreckliches passiert, alles geschah so schnell." Sie habe ihren Mann angerufen. Dann seien zwei junge Männer aus dem Wagen vor ihr gestiegen, hätten eine Scheibe ihres Autos eingeschlagen, die Türen geöffnet, ihr das Handy weggenommen und sie auf die Straße geworfen. Anschließend seien sie mit beiden Autos davongefahren.

Um die Frauen in Samaria und Judäa zu schützen, hätten sich zudem vermehrt Freiwillige gemeldet, die mit etwa einem Kilometer Abstand den Israelinnen folgen. Sollten die Fahrerinnen etwas Verdächtiges bemerken, können sie sofort die "Begleiter" alarmieren.

Der Regionalrat von Samaria erklärte zu den Vorfällen: "Das Gefühl der Hilflosigkeit hat diese jüngsten Initiativen hervorgebracht. Wir betrachten diese Verbrechen als Terroranschläge wie alle anderen. Wir dürfen nicht auf den Gedanken zurückverfallen, dass es sich hier nur um Autodiebe handelt. Wir leben hier und wir müssen den Bewohnern ein sicheres Gefühl während des Fahrens geben."

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