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Facebook löscht anti-israelische Inhalte

In einer groß angelegten Aktion haben Facebook und Twitter verdächtige politische Inhalte gelöscht. Die Spuren führen auch in den Iran.
Facebook-Chef Zuckerberg hat die Öffentlichkeit über neueste Löschvorgänge unterrichtet (Archivbild)

MENLO PARK (inn) – Die Social-Media-Plattform Facebook hat mehrere Hundert Seiten, Gruppen und Konten mit zum Teil anti-israelischem Inhalt gelöscht. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Aktion erfolgte mit Blick auf die Kongresswahlen im November. Ziel war es, Propaganda zu unterbinden.

Zum Teil stammten die gelöschten Inhalte aus Russland und dem Iran. Facebook-Chef Mark Zuckerberg sagte auf einer Pressekonferenz am Dienstag, Facebook wolle sicherstellen, dass Menschen – „und nun auch Nationalstaaten“ – die Angebote nicht missbrauchten. Besagte Akteure agierten jedoch durchdacht und hätten große finanzielle Unterstützung; das erschwere den Kampf gegen Fake-Accounts.

Netzwerk mit Fake-Accounts

Die Cybersicherheits-Firma FireEye unterstützte Facebook bei der Suche nach verdächtigen Inhalten. Einen erheblichen Einfluss habe die Gruppe Liberty Front Press, die offenbar aus dem Iran stamme, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Deren Konten hätten 155.000 Follower. Die Gruppe stelle Inhalte im Sinne des iranischen Regimes online, „darunter anti-saudische, anti-israelische und pro-palästinensische Sichtweisen“.

Liberty Front Press unterhalte eine Reihe gefälschter Nachrichtenseiten und sei damit auf zahlreichen Social-Media-Plattformen vertreten. Hinzu kämen Fake-Accounts, bei denen Personen vorgetäuscht würden. Diese gaben vor, den linksgerichteten US-Senator Bernie Sanders zu unterstützen und für den anti-israelischen Al-Quds-Tag zu werben. Der Al-Quds-Tag wurde 1979 vom iranischen Regime eingerichtet. Wer an ihm teilnimmt, protestiert gegen die israelische Herrschaft über Jerusalem.

Der Kurznachrichtendienst Twitter teilte ebenfalls am Dienstag mit, 284 Konten wegen „abgestimmter Manipulation“ gelöscht zu haben. „Aufgrund unserer Analyse scheint es, dass die Konten aus dem Iran stammen.“ Man arbeite mit anderen Unternehmen und Behörden zusammen, weitergehende Untersuchungen zu unterstützen.

Von: df

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hieß es, FireEye stamme aus Israel. Das ist nicht der Fall. Es handelt sich um ein amerikanisches Unternehmen.

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