Nach zwei Jahrzehnten werde er von seinem Amt in der Knesset zurücktreten, teilte Sneh am Sonntag vor Journalisten mit. Er war in früheren Jahren Gesundheitsminister, Verkehrsminister und stellvertretender Verteidigungsminister gewesen. Nachdem Ehud Barak im Juni 2007 den Parteivorsitz von Amir Peretz übernommen hatte, verlor er seinen Ministerposten.
Die Avoda habe nicht die Kraft, „sich aus der Krise zu befreien, in der sie sich befindet“, sagte Sneh. „Ich verlasse die Arbeitspartei mit Bedauern, nach mehr als 20 Jahren, in denen ich all meine Energie und meine Seele in ihren Erfolg gesteckt habe.“
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, ist der Austritt ein weiterer Schlag für Parteichef Barak. Wegen interner Querelen mit Peretz und dem Wissenschaftsminister Raleb Madschadele habe er Schwierigkeiten, die Partei zur Einheit zu führen.
Die Avoda bildet mit der Kadima-Partei und kleineren Fraktionen derzeit eine Große Koalition. Premierminister ist der Kadima-Vorsitzende Ehud Olmert. Sneh will mit seiner neuen Partei bei den Knesset-Wahlen antreten.
Der drusische Politiker Schakib Schanan soll Snehs Platz im israelischen Parlament einnehmen. Der 45-jährige Pädagoge aus Westgaliläa wäre beinahe vor zwei Jahren als 20. der Avoda-Liste in die Knesset eingezogen, doch eine Revision der Wahlergebnisse erkannte der Partei nur 19 Sitze zu.