WASHINGTON (inn) – Nach Ansicht von EU-Generalsekretär Javier Solana gibt es keine neue Welle des Antisemitismus in Europa. Dies sagte er gegenüber Vertretern des US-Komitees für internationale Beziehungen am Rande des jährlichen Gipfeltreffens zwischen hochrangigen Vertretern der EU und den USA in Washington.
„Ich war sprachlos, als ich ihn dies sagen hörte“, so Ileana Ros-Lehtinen, Mitglied des Komitees und der Republikanischen Partei in Florida. „Ich dachte mir, ein anderes Europa müsse gemeint sein. Weitere Mitglieder des Komitees konnten diese Äußerung ebenfalls nicht glauben“, so Ros-Lethinen weiter.
Wie die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Freitag berichtet, hat zum Beispiel das Simon Wiesenthal Zentrum Beobachtungen gemacht, die der Behauptung Solanas widersprechen. Denn seit 2001 ist die Zahl antisemitischer Angriffe in Europa angestiegen, mit 1300 Übergriffen allein in Frankreich. Unter anderem ist die Brandstiftung an einer Synagoge in Marseille zu nennen. Das Simon Wiesenthal Zentrum wurde durch die erfolgreiche Verfolgung von Nazi-Verbrechern bekannt.
Zudem erklärte Solana dem Komitee, Europa wolle die Verbindung zu PLO-Chef Yasser Arafat trotz der Einwände der Amerikaner und Israelis aufrechterhalten. Solanas Argument war, daß Gespräche mit Arafat diesen wiederum ermutigen würden, den palästinensischen Premierminister Mahmoud Abbas und die „Roadmap“ zu unterstützen.