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Ertrinken: 65 Tote in zweieinhalb Jahren

Ein großer Teil der Strände in Israel ist nicht zum Baden freigegeben. Vor allem dort ereignen sich immer wieder tödliche Unfälle.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Seit Anfang 2020 sind an israelischen Badestränden 65 Menschen ertrunken. Das geht aus einem Bericht des Forschungs- und Informationszentrums hervor. Demnach obliegt es dem Innenministerium, das Baden an Stränden zu erlauben oder zu verbieten. Für Öffnungszeiten und Rettungsschwimmer sind hingegen die lokalen Behörden zuständig. Die Anfrage für den Bericht kam vom Abgeordneten Simon Davidson (Jesch Atid).

In der aktuellen Saison sind 155 Strände zum Baden freigegeben. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Jahr 2021 nicht geändert. Die von den Kommunalbehörden festgelegten Badezeiten müssen mindestens acht Stunden von Sonnenaufgang bis -untergang umfassen. Der Bericht bemängelt, dass diese Informationen mitunter schwer zugänglich seien.

Israels Strände erstrecken sich über insgesamt 306 Kilometer. Von den Stränden liegen 104 mit einer Gesamtlänge von 193 Kilometern am Mittelmeer. 15 Kilometer sind freigegeben, auf 91,6 Kilometern herrscht Badeverbot und der Rest hat keinen Status. Am See Genezareth sind von 39 Kilometern 3,7 Kilometer freigegeben.

Das Tote Meer hat 56,6 Kilometer Strand zu bieten. Nur 1,8 Kilometer sind für Badegäste geöffnet. Im israelischen Bereich des Roten Meeres umfasst der Strand 12 Kilometer, von denen 0,75 Kilometer offiziell zum Baden vorgesehen sind.

Vier Ertrunkene dieses Jahr

Am Mittelmeer und am See Genezareth währt die Saison etwa sieben Monate. Im Toten und im Roten Meer können die Menschen das gesamte Jahr über baden.

Während der Saison 2020 ertranken 32 Menschen in diesen Gewässern. Im folgenden Jahr gab es 29 Todesfälle. Zwischen dem 8. April und dem 19. Juni dieses Jahres wurden vier Ertrunkene registriert.

Vor allem Männer ertrinken

Seit Anfang 2020 beträgt die Anzahl der Todesfälle demnach 65. Von den Ertrunkenen waren 57 Männer. Die meisten Verstorbenen gehörten zu drei Altersgruppen: 30 bis 39 (12), 40 bis 49 (11) und über 70 (13). Von den tödlichen Unfällen passierten 54 außerhalb der gekennzeichneten Strände oder der zugelassenen Badezeiten.

Von den 65 Opfern ertranken 55 im Mittelmeer, fünf im See Genezareth, vier im Toten Meer – unter ihnen einer an Herzversagen – und einer im Roten Meer. 29 tödliche Unfälle ereigneten sich während der Badezeiten und 36 geschahen außerhalb, heißt es weiter in dem Bericht der Knesset.

Davidson sieht laut der Zeitung „Yediot Aharonot“ Handlungsbedarf: Er wolle darauf hinwirken, dass weitere Strände zum Baden zugelassen und entsprechend abgesichert werden, kündigte der Abgeordnete an. (eh)

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