JERUSALEM (inn) – Am Sonntag feiern Juden den Lag Ba´Omer. Erstmals werden in diesem Jahr die israelischen Reservisten besonders gewürdigt.
Wie der Informationsdienst „Arutz Scheva“ berichtet, soll die israelische Gesellschaft den Soldaten im Ersatzdienst für ihren wichtigen Beitrag zur Sicherheit des Staates und für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren danken. Zu diesem Anlass sind verschiedene Veranstaltungen geplant. Der Ministerausschuss für Zeremonien und Symbole hatte im Januar beschlossen, den Lag Ba´Omer zum „Tag der Reservisten“ zu erklären.
Der Feiertag beginnt am Samstagabend. Viele Israelis werden ihn mit Grillen am Lagerfeuer einleiten.
Hintergrund Lag Ba´Omer
In den 49 Tagen zwischen Pessach und Shawuot dürfen religiöse Juden keine Hochzeiten feiern, sich die Haare nicht schneiden und nach Sonnenuntergang keine Arbeit verrichten. Diese Zeit wird Omer-Zählen genannt. Sie beginnt nach dem ersten Tag des Pessach-Festes. In biblischer Zeit brachten die Israeliten an diesem Abend die ersten Früchte des Jahres in den Tempel. Dies geschah in Form einer Garbe (hebr. Omer). Bis zu dem Opfer durfte niemand von dem Getreide essen. (3. Mose 23,9-14)
Nach dieser feierlichen Zeremonie zählten die Juden die insgesamt 49 Tage bis zum Wochenfest. (3. Mose 23,15-16) Im Stehen wird nach einem Segensspruch die Formel „heute ist ein Tag seit dem Omer“ aufgesagt, am zweiten Abend zählt man „heute sind es zwei Tage seit dem Omer“ und so weiter bis zum 49. Tag. Seit der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre 70 nach der Zeitrechnung liegt der Schwerpunkt auf dem Zählen.
Der 33. Tag der Zählung – Lag Ba´Omer – ist ein Freudentag, für ihn gelten die Regeln der Omer-Zeit nicht. Der Überlieferung nach endete im zweiten Jahrhundert nach der Zeitrechnung an diesem Tag eine Seuche unter den Schülern des bedeutenden jüdischen Gelehrten Rabbi Akiva, die bis dahin mehrere Todesopfer gefordert hatte.