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Erstmals komplette Gesichtshälfte per 3D-Drucker implantiert

HAIFA (inn) – Mit Hilfe eines 3D-Druckers ist es israelischen Spezialisten im Rambam-Krankenhaus in Haifa gelungen, den komplett zerstörten Unterkiefer eines Syrers wieder herzustellen. Er ist der erste Patient in Israel, dem durch die revolutionäre Technik geholfen werden konnte.
Mittels eines 3D-Druckers konnten Ärzte im Rambam-Krankenhaus in Haifa einen syrischen Patienten retten.
Ein Projektil – wahrscheinlich von einem syrischen Militärflugzeug abgefeuert – hatte den syrischen Landwirt aus Daraa im vergangenen Jahr verletzt. Im November sei er bewusstlos und dem Tode nahe ins Ramban-Krankenhaus in Haifa eingeliefert worden, berichtet der britische Nachrichtensender BBC. Der Unterkiefer des Mannes sei komplett zerstört gewesen. „Es war nichts übrig. Der komplette Knochen war weg“, erklärte der behandelnde Kieferchirurg, Joav Leiser, in einem Video-Interview. Der Arzt war damals gerade von einer Fortbildung im Bereich der patientenspezifischen Implantate (PSI), einer neuen Operationstechnik, aus Deutschland zurückgekehrt. Der Leiter der kieferchirurgischen Abteilung des Rambam-Krankenhauses, Adi Rachmiel, wies den Arzt an, die neue Technologie sofort bei dem verletzten Syrer zu testen. Ein 3D-Drucker erstellte die Grundform des Kiefers aus Titan. Der Drucker erhitzte und schmolz Titanpuder und erstellte dann Schicht für Schicht eine Nachbildung des Unterkiefers. Durch Ausmessen des Schädels der Verletzten konnten die benötigen Maße der fehlenden Knochen errechnet werden. Anschließend implantierten die Ärzte dem Mann einen Hüftknochen in das Grundgerüst aus Titan. In den kommenden Monaten, so hoffen die Ärzte, fügt sich das Implantat vollständig in den restlichen Kiefer ein und wird nicht mehr als Einzelteil erkennbar sein. Dann könne mit dem Implantieren von Zähnen weitergearbeitet werden, gaben die Ärzte im Interview bekannt. Ziel ist es, dem Patienten wieder ein normales Leben zu ermöglichen, er soll wieder normal essen und den Mund öffnen können. „Wir wissen nicht genau, was passieren wird. Aber wir hoffen, wir können es wieder vollständig rekonstruieren“, sagte Leiser. Der Landwirt, der es erst mit der Angst zu tun bekam, als er feststellte, dass er sich in Israel befinde, habe mittlerweile nichts als Dank für seine israelischen Ärzte übrig. In den vergangenen zwei Jahren wurden nach offiziellen Angaben etwa 1.500 syrische Patienten in Israel behandelt, etwa 20 Prozent von ihnen im Rambam-Krankenhaus.

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