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Erdogan: Israel verbrecherischer als Sudanesen in Darfur

ANKARA (inn) - Israel habe größere Verbrechen an den Palästinensern im Gazastreifen begangen als dem Sudan in der Region Darfur vorgeworfen werden. Das sagte der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan am Sonntag. Unterdessen mahnte Syriens Präsident Baschar al-Assad die Türkei an, gute Beziehungen zu Israel zu pflegen.

Erdogan hatte am Sonntag betont, der sudanesische Staatspräsident Omar al-Baschir sei bei einem Wirtschaftsgipfel der „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIC) am Montag willkommen. Er glaube nicht, dass der per internationalen Haftbefehl gesuchte Staatschef die ihm vorgeworfenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe. Muslimischen Gläubigen sei es nicht möglich, einen Völkermord zu begehen, sagte der türkische Premier laut der Nachrichtenagentur AFP.

Erdogan warf Israel vor, während seiner Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen weit größere Verbrechen gegen die Palästinenser begangen zu haben, als Al-Baschir in der Region Darfur vorgeworfen würden. Es sei für ihn wesentlich leichter, so Erdogan, das Thema mit Al-Baschir zu besprechen, als mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte im März einen Haftbefehl gegen Al-Baschir erlassen. Die Türkei hatte in den vergangenen Tagen jedoch angekündigt, sie werde den sudanesischen Politiker bei dessen möglichem Besuch nicht verhaften lassen.

Syrien: „Gute Beziehungen zu Israel für Vermittlung wichtig“

Unterdessen forderte Syriens Staatschef Assad die Türkei dazu auf, ihre bis Anfang des Jahres guten Beziehungen zu Israel beizubehalten. Dies sei wichtig, damit die türkische Regierung wieder als Vermittler zwischen Israel und Syrien auftreten könne, sagte der syrische Staatspräsident in einem am Sonntag erschienenen Interview der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“. Netanjahu hatte zuvor gesagt, aufgrund der Krise mit der Türkei wolle er nicht, dass Ankara wieder eine Vermittlerrolle übernehme.

Die Türkei hatte etwa acht Monate lang als Vermittler bei indirekten Gesprächen zwischen syrischen und israelischen Regierungsvertretern fungiert. Mit Beginn der israelischen Militäroffensive gegen die Hamas im Gazastreifen Anfang des Jahres wurden die Verhandlungen jedoch abgebrochen.

Die Türkei galt lange Zeit als Israels stärkster Verbündeter im Nahen Osten. Beide Staaten hatten seit Jahren gute militärische und wirtschaftliche Beziehungen. Diese hatten sich jedoch seit Beginn der israelischen Operation „Gegossenes Blei“ massiv verschlechtert.

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