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Erdogan: Gute Beziehungen zu Israel möglich

ANKARA (inn) – Die Türkei stellt einmal mehr eine Annäherung an Israel in Aussicht. Davon würde die Region profitieren, erklärte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Der Schritt sei aber mit Bedingungen verknüpft.
Sieht in der Annäherung an Israel einen Vorteil für die Region: der türkische Präsident Erdogan (Archivbild)
Der Nahe Osten würde von einer Annäherung an Israel profitieren. Das hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt. „Es gibt so viel, was die Region durch solch einen Normalisierungsprozess gewinnen könnte. Die Region braucht es“, erklärte das türkische Staatsoberhaupt vor Journalisten auf einem Rückflug aus Turkmenistan. Ein solcher Schritt sei unter bestimmten Bedingungen möglich. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind angespannt. Beide Seiten sind derzeit nicht durch ihren jeweiligen Botschafter vertreten. Ein Streitpunkt ist der Umgang mit der Erstürmung des Schiffes „Mavi Marmara“ am 31. Mai 2010 durch Israel, bei der zehn türkische Aktivisten getötet wurden. Die „Mavi Marmara“ sollte die israelische Seeblockade gegen den Gazastreifen durchbrechen. Erdogan erklärte, bislang seien drei „Hindernisse“ einer Annäherung im Wege gestanden. Eines davon, eine „Entschuldigung“ Israels für den Vorfall, sei inzwischen beseitigt. Eine Entschädigung der Opfer durch Israel stehe jedoch aus. Außerdem müsse Israel die „Blockade“ des Gazastreifens aufheben.

Alte Forderung

Diese Forderungen erhebt die Türkei seit Jahren. Dazu gehörte immer auch die Aussicht auf eine Annäherung an Israel. Bislang hatte die Türkei dies jedoch nicht derart offen als eigenen Vorteil ausgelegt. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte im März 2013 sein „Bedauern“ für die Todesopfer erklärt. Er „entschuldigte“ sich dabei beim türkischen Volk für „unbeabsichtigte operative Fehler“. Die Erklärung deutet Erdogan als Entschuldigung für den Vorfall. Ein strittiger Punkt ist weiterhin die Entschädigung für die Opfer. Im Mai 2013 haben beide Seiten einen Einigungsentwurf erreicht. Zu einem Abschluss kam es jedoch nicht. Die Türkei kritisiert auch seit Jahren die „Gaza-Blockade“, die allerdings auch Ägypten betreibt. Der Warenverkehr über den Kerem-Schalom-Übergang funktioniert. Israel schließt den Übergang jedoch immer wieder infolge von Raketenangriffen aus dem Gazastreifen, wie etwa im Juni dieses Jahres.(df)

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