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Einkommensschere geht auseinander

JERUSALEM (inn) - Von dem guten Wirtschaftswachstum in Israel im vergangenen Jahrzehnt haben vor allem Arbeitgeber profitiert. Das geht aus dem Jahresbericht für 2011 hervor, den das Adva Zentrum für Gleichheit und soziale Gerechtigkeit veröffentlicht hat.

Dem Bericht zufolge gibt es aus Sicht der Arbeitnehmer zwei positive Tendenzen zu verzeichnen: Zum einen sank 2011 die Arbeitslosenrate von 6,6 Prozent (2010) auf 5,6 Prozent (2011). Zum anderen wurden vergangenes Jahr 80.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies alles geschah vor dem Hintergrund eines im Vergleich zu anderen entwickelten Wirtschaften überdurchschnittlichen Wachstums.

Der Bericht weist jedoch darauf hin, dass die Arbeitnehmer einen Anteil von 63 Prozent am nationalen Einkommen haben, während er unter den Arbeitgebern bei 13 Prozent liegt. Diese Zahlen hätten sich zwar im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich geändert. Doch vor zehn Jahren habe der Anteil der Arbeitnehmer noch bei 69 Prozent gelegen, der Anteil der Arbeitgeber bei 8 bis 9 Prozent. Wäre dies auch 2011 der Fall gewesen, hätten Arbeitnehmer im Schnitt 1.147 Schekel pro Monat mehr bekommen.

Zudem sei auch eine unterschiedliche Lohnentwicklung unter den Arbeitnehmern zu verzeichnen, meldet die Tageszeitung "Yediot Aharonot" mit Bezug auf den Bericht. Im Zeitraum von 2003 bis 2010 habe sich der Lohn der hochbezahlten Arbeitnehmer, die 1 Prozent der Arbeitskraft darstellen, um 9 Prozent erhöht. Bei allen anderen habe sich der Lohn nur um 3,3 Prozent entwickelt.

Die Studie untersuchte auch die sozialen Aspekte der israelischen Wirtschaft. Demnach gehört ein Drittel der Frauen (34,9 Prozent) zu den Niedrigbezahlten, während 16,8 Prozent der Männer ein niedriges Einkommen haben. Ethnologisch gesehen erhalten 29,8 Prozent der Araber gegenüber einem Viertel der Juden Niedriglöhne. Hochbezahlte Arbeitsstellen haben 1,1 Prozent der Juden gegenüber 0,1 Prozent der Araber.

Das in Jerusalem ansässige "Adva Zentrum" setzt sich für die politische Beachtung von Minderheiten und für sozialen Wandel ein. An der Gründung der Denkfabrik 1991 waren drei soziale Bewegungen beteiligt: die Bewegung für die Gleichheit von Juden aus muslimischen Ländern (die sogenannten Misrachim), die feministische Bewegung und die Bewegung für gleiche Rechte für arabische Bürger.

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