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Ein denkwürdiger Schlag gegen die Hisbollah

Im Libanon detonieren fast 2.800 Pager, die Hisbollah-Terroristen bei sich tragen. Diese Israel zugeschriebene Operation versetzt die Welt in Staunen. Ganz nach Plan lief sie aber nicht ab.
Von Israelnetz
Pager-Explosionen im Libanon

BEIRUT (inn) – Es ist eine Operation, die das Attribut geschichtsträchtig verdient: Um etwa 15:30 Uhr Ortszeit explodierten am Dienstag im Südlibanon und in Syrien hunderte Pager, die Hisbollah-Terroristen mit sich führten. Mit diesen kleinen Funkempfängern kommunizieren sie miteinander. Infolge der Explosionen wurden zwölf Personen getötet, darunter zwei Kinder. Fast 2.800 Terroristen erlitten teils schwere Verletzungen.

Auch der iranische Botschafter in Beirut wurde mit Verletzungen behandelt. Er war also offenbar in Besitz eines Pagers. Der Iran fördert und dirigiert die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah.

Bei einem der Kinder handelt es sich libanesischen Angaben zufolge um den Sohn des Hisbollah-Abgeordneten Ali Ammar. Dieser gehört mit Unterbrechungen seit 1992 dem Parlament an. Außerdem wurde die zehnjährige Tochter eines Hisbollah-Terroristen getötet, als diese im Augenblick der Explosion neben ihrem Vater stand.

Explosion beim Einkauf

Nach den ersten Meldungen über die Explosionen kursierten in den Sozialen Medien Aufnahmen von Kamerabildern. Sie zeigen, dass einige der Terroristen gerade ihren Alltagsgeschäften wie einem Einkauf nachgingen.

Auf den Straßen und in den Krankenhäusern trugen sich in der Folge teils chaotische Szenen zu. Videos auf Social Media zeigten verwundete Männer, die auf den Fluren der Krankenhäuser auf ihre Behandlung warteten.

Hisbollah: Vergeltung kommt

Die Operation dürfte als massenhafter Präzisionsangriff auf Terroristen in die Geschichte eingehen. Sie wird Israel zugeschrieben, doch die Regierung in Jerusalem kommentierte dies bislang nicht.

Für die Hisbollah stellt der Schlag eine Demütigung dar. Sie teilte mit, dass sie die Angriffe auf Israel unabhängig von dem Vorfall im Dienstag fortsetze, kündigte aber auch Vergeltung an. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah will sich am Donnerstag dazu äußern.

Berichte: Pager-Lieferung präpariert

Als am späten Dienstagnachmittag das Ausmaß der Operation klar wurde, mehrten sich die Spekulationen über die Durchführung. Nach derzeitigem Kenntnisstand waren die Lithium-Batterien der Pager mit hochexplosivem Stoff versehen. Ein speziell codierter Anruf brachte die Batterie zur Überhitzung und zur Entzündung, der Sprengstoff tat dann sein Übriges.

Vermutlich handelt es sich bei dem Sprengstoff um Nitropenta (PETN, auch Pentrit). Unter normalen Bedingungen bleibt er stabil. Er kann aber durch Hitze, Stöße oder eine elektrische Ladung zur Explosion gebracht werden.

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Nach Informationen der amerikanischen Zeitung „New York Times“ hatte der israelische Auslandsgeheimdienst bereits vor Monaten eine Lieferung von 5.000 Pagern abgefangen und präpariert. Ein libanesischer Sicherheitsbeamter sprach laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ am Mittwoch von einem „nie dagewesenen Sicherheitsverstoß“.

Ungarischer Hersteller

Bei den Pagern handelte es sich um das Modell AR-924 des taiwanesischen Unternehmens Gold Apollo. Dessen Gründer Hsu Ching-kuang verwies am Mittwoch jedoch auf das Budapester Unternehmen BAC Consulting. Dieses habe die Pager entworfen und hergestellt, aber mit den entsprechenden Rechten unter der Marke Gold Apollo verkauft.

Hsu beschrieb die Zahlungsflüsse bei BAC als „sehr seltsam“. Sie seien über den Nahen Osten erfolgt, sagte er weiter, gab aber keine weiteren Details an. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur „Reuters“ per Email bei BAC blieb zunächst unbeantwortet. Die Netzseite von BAC war am Mittwoch nicht aufrufbar.

Die Hisbollah greift eigentlich auf Pager zurück, um Abhörversuchen zu entgehen. Auf Anweisung von Nasrallah sind Mobiltelefone für die Kommunikation verboten.

Operation unter Zeitdruck

Indes scheint der Angriff nicht wie geplant erfolgt zu sein: Nach Informationen der amerikanischen Nachrichtenseite „Axios“ war die Operation eigentlich als Auftakt für eine große Militäraktion gegen die Hisbollah geplant. Doch es gab Befürchtungen, dass der Plan auffliegt. Daher hätten sich die Verantwortlichen dazu entschieden, ihn vorzeitig auszuführen.

Nichtsdestotrotz gilt die Operation als großer Erfolg des Mossad. Er reiht sich ein in weitere beeindruckende militärische Unternehmungen: Ende Juli tötete Israel den Hisbollah-Kommandeur Fuad Schuker. Einen Tag später wurde der damalige Hamas-Chef Ismael Hanije in Teheran getötet, hierzu hatte sich Israel allerdings nicht geäußert. Hinzu kommen militärische Erfolge wie der Schlag gegen die Huthi-Terroristen in der 2.000 Kilometer entfernten Hafenanlage in der jemenitischen Küstenstadt Al-Hudaida oder gegen die Waffenfabrik des Iran in Syrien.

Diesen Erfolgen stehen freilich auch Rückschläge entgegen: So gelang es den Huthis im Juli, mit einer Drohne einen Mann in Tel Aviv zu töten. Erst am Sonntag drang eine Huthi-Rakete tief in israelischen Luftraum ein.

Hinzu kommt die nach wie vor schwierige militärische Lage: Israel kämpft mit Verlusten weiter im Gazastreifen, zahlreiche Geiseln sind weiter in der Hand der Hamas. Zudem ist die Grenzregion im Norden ist noch immer evakuiert und steht unter ständigem Beschuss der Hisbollah. (df)

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22 Antworten

  1. Tja, da wird die Hisbollah wohl wieder auf Papier zurück greifen müssen. Und mit der Post verschicken. Was dann mit der passiert…… Brieftauben wäre auch noch eine Option.

    Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man ja lachen. Da hat sich die Hisbollah angeblich geschützt und dann das. Ich hoffe, die Aktion hat Chaos unter der Hisbollah ausgelöst.

    Was allerdings der iranische Botschafter mit einem solchen Gerät macht, da sollte man vielleicht bei Frau Baerbock nachfragen, ob sie eine Erklärung hat, dass ein Botschafter eines Landes, dem die Bundesregierung plus Bundespräsident hofiert mit Technologie einer Terrororganisation, die den Staat Israel auslöschen will, ausgestattet ist. Das würde sich ja eigentlich widersprechen, außer es handelt sich um einen terroristischen Botschafter.

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    1. @Christin
      Eine Brieftaube würde vielleicht mit einer Drohne kollidieren. Die arme Taube. Lach

      Ja es ist traurig für die zivilen Opfer. Mich beeindruckt trotz allem die israelische Vorgehensweise in diesem Krieg. Wer es schafft im Iran im „best bewachten Haus“ einen Sprengsatz für Hanye anzubringen, der könnte auch hier mit den Pagern einen genialen Shout gestartet haben. Noch gibt es ja keine Bestätigung, dass es Israel wirklich war. Sie müssten die Lieferung aus Ungarn abgefangen haben, bevor sie in den Libanon geliefert wurden. Heute noch einmal das gleiche mit Walkie Talkies.

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  2. Soso, der iranische Botschafter hatte auch einen Pager. Wozu wohl ? (Ironie aus).
    Sollte es zivile Opfer gegeben haben, tut mir das Leid. Mein Mitleid mit den Hisbollah-Terroristen ist überschaubar. Schade, daß es Nasrallah nicht erwischt hat.

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  3. Auch der iranische Botschafter wurde mit Verletzungen behandelt, aber er lebt noch.

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  4. In Deutschland weiß man anscheinend gar nicht mehr was ein Pager ist.
    NTV zeigt ein Bild eines Meldeempfängers für Behörden und Organisationen wie Feuerwehr, Rettungsdienst. Also eines Gerätes mit dem Feuerwehrangehörige zum Alarm gerufen werden, neben dem Alarmton erscheint da auch ein kurzer Text was geschehen ist.

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  5. Mich freut, dass ein Schlag gegen die Hisbollah auf diese Art und Weise erfolgen konnte.

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  6. Das sollte Hisbollah und allen Feinden Israels eine Warnung sein. Man sollte sich mit Gottes auserwähltem Volk nicht anlegen…

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  7. Wer sagt denn, dass es nicht Hisbollah-Fanatiker waren, die sich wieder mal profilieren wollten? Und wieder ist eine Blamage aufgetreten – wie in Teheran, als Hanije ermordet wurde – wo doch nur die Iraner und er selber wussten wo er übernachten würde !! Vielleicht hat die Hisbollah die Pager falsch verändern wollen? Es ist nicht das Gleiche Kleinkinder als Geiseln zu nehmen oder Pager zu programmieren!

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  8. Habt Ihr die Reaktion aus Russland mitbekommen? Nachzulesen auf dem Liveblog vom 18.09.2024 zum „Krieg im Nahen Osten“ der Tagesschau. Zitat-Beginn: „Wir verurteilen den beispiellosen Angriff auf das freundlichen Libanon und seine Bürger, der eine flagrante Verletzung seiner Souveränität (…) darstellt, aufs Schärfste“, sagte die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa Zitat-Ende

    Kein Kommentar dazu von mir

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      1. Ich trage so einen Pager jeden Tag für die Feuerwehr und ich freue mich sehr über diesen genialen Schlag gegen die bärtigen Terroristen. Dass es auch den schmierigen iranischen Botschafter erwischt hat – Hut ab Israel, super! Das hat den Angebern von der Hisbollah mal gezeigt, wo der Bartel den Most her holt!

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  9. Wie in Gaza…. Wer Wind säht wird Sturm ernten… wer Sturm säht wird einen Orkan ernten

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  10. Jeder Hizbollah-Terrorist muss wissen: Es gibt für ihn keinen sicheren Ort, und: er ist eine Gefahr für seine Angehörigen und Freunde.

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  11. Es gibt kein Recht auf Terrror! Weder für hamas noch für hisbollah, huthis oder sonstige Zöglinge der Terror-Mullahs!
    Die hisbollah-Militanten durften nun endlich einmal selber kosten, was die unschuldigen Zivilisten „servieren“. Das finde ich angemessen und gelungen – meine persönliche Meinung.
    Sofortige, bedingungslose Freilassung ALLER Geiseln in der Gewalt von Terror-hamas! Unverzügliche Niederlegung und Abgabe aller Waffen der hamas-Verbrecher!

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  12. Ein denkwürdiger Schlag ? Hoffentlich hat es weh getan. Israel kann noch mehr, wenn nötig.

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  13. Nasrallah hat bestätigt, dass dieser Schlag das schlimmste war, das ihnen je passiert ist.

    Und er erzählte, dass die Explosion der Pager auch Ärzte im Krankenhaus getroffen haben, die einen trugen. Da haben wir wieder die Verbindung zur Hamas. Ärzte im Dienste der Terroristen.

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  14. Eine tolle Leistung! Die HAMAS und die Hisbollah müssen möglichst schnell untergehen damit Israel in Frieden und Freiheit leben kann! 💪👍

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