Levy war auf dem Weg zu einem Vortrag in der Universität der Schwarzmeerstadt. Dabei wurde er in seinem Wagen von einer Gruppe Studenten umringt. Sie protestierten gegen Israels Offensive im Gazastreifen zu Beginn des Jahres und beschimpften den Israeli. Unter anderem skandierten sie: „Israels Kindermörder sind nicht in unseren Universitäten erwünscht“ und „Israel, Mörder“.
Schließlich griff das Sicherheitspersonal der Hochschule ein. 20 Studenten wurden verhaftet. Laut der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ verließ der Botschafter das Universitätsgelände, ohne aus seinem Wagen auszusteigen.
Bereits am Dienstag war Levy bei einem Besuch in der Nachbarstadt Rize von deren Bürgermeister, Halil Bakirci, kritisch empfangen worden. Dieser verurteilte Israels Politik „der Expansion und Besatzung“. Im Blick auf den Militäreinsatz im Gazastreifen sagte er, Selbstverteidigung solle nicht das Töten von Kindern beinhalten.
Bürgermeister befürchtet Übergriffe auf israelische Touristen
Die Schwarzmeerregion ist bei israelischen Touristen äußerst beliebt. Bakirci zeigte sich jedoch über deren Sicherheit besorgt. „Aufgrund Israels Politik, sind wir besorgt, dass diesen Touristen etwas Unerwünschtes zustoßen könnte, und wir tun unser Bestes, dass das nicht passiert“, so der Bürgermeister.
Die Türkei galt lange Zeit als Israels stärkster Verbündeter im Nahen Osten. Beide Staaten hatten seit Jahren gute militärische und wirtschaftliche Beziehungen. Diese hatten sich jedoch seit Beginn der israelischen Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Hamas massiv verschlechtert.