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„Ehrenmord“: Palästinensische Menschenrechtler fordern akribische Ermittlungen

GAZA (inn) – Ein Mann aus dem Gazastreifen hat den „Ehrenmord“ an seiner Schwester gestanden. Die 23-jährige Palästinenserin war im Flüchtlingslager Nusseirat erwürgt worden.
Viele palästinensische Frauen sind häuslicher Gewalt ausgesetzt.

Der Leichnam wurde am frühen Freitagmorgen zum Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Dir el-Balah gebracht. Der Vater und zwei Brüder wurden wegen Mordverdachts festgenommen. Ein Bruder habe zugegeben, seine Schwester getötet zu haben, um die „Familienehre“ zu schützen. Dies teilte die Polizei gegenüber dem Palästinensischen Zentrum für Menschenrechte (PCHR) mit.
Die Organisation verurteilte die Tat am Sonntag. „Das PCHR ruft den Generalstaatsanwalt auf, eine sorgfältige, unabhängige Untersuchung dieses Verbrechens aufzunehmen und die Täter vor Gericht zu bringen“, heißt es in einer Stellungnahme. Gleichzeitig betonte es, wie wichtig es sei, auch in allen anderen Fällen von „Ehrenmord“ gründlich zu ermitteln. Dies müsse wie bei jedem anderen Mord im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsstandards geschehen. Im Jahr 2012 hatte die Menschenrechtsgruppe zwei solche Fälle im Gazastreifen und einen weiteren im Westjordanland dokumentiert.
Eine Studie des palästinensischen Zentralen Statistikamtes von 2011 zeigt, dass etwa 73,6 Prozent der unverheirateten Frauen im Gazastreifen unter Gewalt durch ein Familienmitglied zu leiden hatten. Von ihnen waren 92,4 Prozent sexuell missbraucht und 71,2 Prozent körperlich misshandelt worden, schreibt die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.

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