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Ehrenmedaille der Stadt Assisi für Peres

ASSISI / ROM (inn) – Der israelische Staatspräsident Schimon Peres hat am Mittwoch die Ehrenmedaille der italienischen Stadt Assisi erhalten. Grund für die Auszeichnung ist sein Beitrag zur Förderung des Friedens und des Dialogs. Peres befindet sich seit Dienstag auf einer dreitägigen Reise durch Italien. Zu Beginn des Besuchs traf er bereits den neuen italienischen Regierungschef Enrico Letta und Papst Franziskus.
In der Basilika San Francesco in Assisi erhielt Schimon Peres seine Auszeichnung.

Peres sei der erste, der eine Ehrenbürgerschaft des Friedens der Stadt Assisi erhalte, sagte Bürgermeister Claudio Ricci bei der Verleihung der Medaille. Frieden sei nicht leicht zu erreichen, aber er bedeute Leben und Hoffnung. „Sie, Herr Präsident, sind für all das ein leuchtendes Beispiel“, zitiert die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ Ricci.
Peres sprach der Stadt die Dankbarkeit des jüdischen Volkes aus für die Juden, die in Assisi gerettet worden waren. Der Ort der Zeremonie, die Basilika San Francesco, hatte während des Zweiten Weltkrieges hunderten Juden als Versteck gedient. Der Franziskanermönch Pater Rufino Niccacci hatte ihnen in seinem Kloster und in der Kathedrale Schutz geboten und sie vor dem Holocaust bewahrt. Peres forderte Anhänger aller Glaubensrichtungen dazu auf, sich für den Frieden zu vereinen. „Führer aller religiösen Überzeugungen können wichtige Beiträge in Bezug auf den Frieden liefern“, sagte er. Der Franziskanermönch Franz von Assisi, dessen Grabstätte die Basilika ist, habe sein Leben dem Kampf gegen die Armut und für den Frieden gewidmet. „Und er hatte Recht“, erklärte Peres. Frieden sei die einzige und beste Lösung gegen Terror und Bedrohungen. „Ich glaube mit meinem ganzen Herzen an den Frieden“, sagte er. Der israelische Staatspräsident forderte dazu auf, gemeinsam für ein Ende des Blutvergießens im Nahen Osten zu beten. Die Welt müsse in einen Ort verwandelt werden, an dem die Menschen Hand in Hand vereint gehen könnten.
Die Zeremonie der Ehrung hätten hunderte von Franziskanermönchen und viele ortsansässige Katholiken besucht, schreibt die „Jerusalem Post“. Die Stadt Assisi sei zu dem festlichen Anlass dekoriert gewesen, unter anderem mit israelischen und italienischen Flaggen. Mehrere tausend Touristen seien außerdem zu den Feierlichkeiten angereist.

Israelisch-italienische Zusammenarbeit

Am Dienstag hatte sich Peres bereits mit dem neuen italienischen Regierungschef, Letta, getroffen. In dem Gespräch sei es um mögliche Wege aus der italienischen Wirtschaftskrise, das Atomprogramm des Iran, die Situation in Syrien und Libyen und um den Friedensprozess von Israel mit den Palästinensern gegangen. Außerdem sei eine Stärkung der israelisch-italienischen Kooperation Thema gewesen, heißt es in einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums. Letta äußerte den Wunsch, bald auch nach Israel zu reisen und kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit von Italien mit der Europäischen Union an. Die Beziehungen seines Landes zu Israel seien außerdem sehr wichtig. Er plane, im Verlauf dieses Jahres die israelischen Minister zu einem gemeinsamen Treffen nach Rom einzuladen, sagte Letta.
Peres gratulierte Letta zum Amt des Regierungschefs und äußerte seine Zuversicht, dass dieser Italien aus der Wirtschaftskrise führen werde. Auch Israel lege großen Wert auf die wirtschaftlichen Beziehungen zu Italien. Der Handel zwischen den beiden Ländern belaufe sich diese Jahr bereits auf umgerechnet rund drei Milliarden Euro, sagte Peres.
Der israelische Staatspräsident betonte außerdem, dass nukleare Waffen in den Händen der Iraner nicht nur für den Nahen Osten, sondern auch für Europa eine Bedrohung darstellten. In Bezug auf den Syrien-Konflikt sprach er die Gefahr des Waffentransfers an und verurteilte den syrischen Präsidenten Baschar Assad, der seine eigenen Leute ermorde. Den Besuch der Außenminister der Arabischen Liga in Washington schätzte Peres gegenüber Letta als positiv ein. Das Treffen in den USA führe zu neuen Impulsen im Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern. Eine Gesandtschaft der Arabischen Liga war Anfang der Woche in Washington zu Gesprächen über eine Friedensinitiative zusammengekommen (Israelnetz berichtete).
Israel sei bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sei ein seriöser Partner für den Frieden, erklärte Peres gegenüber Letta. Die Unterschiede zwischen den Israelis und den Palästinensern seien eigentlich nicht groß.
Zuvor hatte sich Peres bereits mit Papst Franziskus im Vatikan getroffen (Israelnetz berichtete). Geplant ist außerdem ein Treffen mit seinem Amtskollegen Giorgio Napolitano.

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