JERUSALEM (inn) – Am Montag ist Israels früherer UN-Botschafter Dore Gold im Alter von 71 Jahren gestorben. Gold war zwischen 1997 und 1999 Botschafter des jüdischen Staates bei den Vereinten Nationen in New York. Von 2015 bis 2016 war er zudem Generaldirektor des Außenministeriums.
Gold wurde am 25. Juli 1953 in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut. Er promovierte in Politikwissenschaften und Nahoststudien an der Columbia-Universität in New York. 1980 wanderte er nach Israel aus. Dort machte er Karriere. In den 1980er Jahren war er zunächst leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mosche-Dajan-Zentrum der Universität Tel Aviv. Später arbeitete er am Jaffee-Zentrum für Strategische Studien.
Gold war 1991 Berater der israelischen Delegation bei der Madrider Friedenskonferenz. Während der ersten Amtszeit von Premier Benjamin Netanjahu (Likud) fungierte Gold als dessen außenpolitischer Berater. Die gleiche Position hatte er von 2013 bis 2015 inne. Auch für Premier Ariel Scharon arbeitete Gold zwischen 2001 und 2003 als Berater für außenpolitische Fragen.
„Mann mit Weitblick“
Außenminister Gideon Sa’ar (Neue Hoffnung) würdigte Gold als „ein Musterbeispiel der Diplomatie“. Er habe neue Wege für Israels Beziehungen mit Ländern auf der ganzen Welt – insbesondere im arabischen Raum – geebnet. „Seine Beiträge zu Israels Außenbeziehungen waren umfangreich und bedeutsam.“
Der Generaldirektor des Außenministeriums, Edan Bar Tal, erklärte zum Tod des Diplomaten: „Gold war ein Mann mit Weitblick und Tatkraft, ein Staatsmann und Diplomat in all seinen Funktionen, der einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung der israelischen Außenpolitik und seiner Beziehungen zur arabischen Welt geleistet hat.“ Seine Arbeit werde noch viele Jahre in Erinnerung bleiben.
Von 2000 bis zu seinem Tod leitete er die Denkfabrik Jerusalemer Zentrum für Sicherheit und Außenpolitik (JCFA). Gold hinterlässt seine Frau Ofra und zwei Kinder. (mas)
Eine Antwort
Dore Gold, ein brillanter Diplomat, Visionär und Botschafter! Er hat immer darauf gedrängt, dass Israel seine Grenzen verteidigt. Und er hat schon sehr bald den Iran als größte Gefahr für den Nahen Osten richtig eingeschätzt. Auch die zentrale Bedeutung Jerusalems im Islamistischen Kampf hat er früh erkannt, was sich ja dann mit dem Massaker ( al-Aqsa-Flut) der Hamas bestätigt hat: wir wollen Jerusalem!
Mögen seine Verdienste und sein Andenken gewürdigt bleiben.