GAZA (inn) – Der Dschihad al-Islami will bis zum Ende des Rückzugs aus dem Gazastreifen keine israelischen Ziele mehr angreifen. Dadurch solle es möglich werden, dass der Abzug friedlich ablaufe, heißt es in einer Mitteilung der Terrorgruppe vom Mittwoch.
„Die Führung der Al-Quds-Brigaden hat vor drei Tagen alle Gruppierungen angewiesen, keine Raketen mehr abzufeuern, um das nationale palästinensische Projekt an seiner kritischen und historischen Kreuzung zu bewahren“, schreibt der Dschihad al-Islami an die französische Nachrichtenagentur AFP. Er wolle „dem Rückzug die Chance geben, dass er in friedlicher Weise vonstatten geht“.
Israel anerkennen?
Unterdessen deutete ein Führer der Terrorvereinigung im Westjordanland, Abdel Halim Isedin (Abu Kassam), an, dass der Dschihad al-Islami zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise Israel anerkennen könne. „Wenn der Dschihad al-Islami sich an der Palästinensischen Autonomiebehörde beteiligt und die PA eine Übereinkunft mit Israel erreicht, wird das von unserer Seite anerkannt“, sagte er gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“. „Keine offizielle Anerkennung, aber eine Anerkennung.“
Abu Kassam wies darauf hin, dass sich die Ideologie seiner Organisation grundlegend von der des Zionismus unterscheide. Doch wie der Zionismus beginne, Teile des Landes Israel aufzugeben, könne auch seine Vereinigung beginnen, Teile ihrer Ideologie aufzugeben, die zu einem islamischen Staat vom Fluss bis zum Meer aufrufe. „Jeder wird seine Ideologie in seinem Herzen behalten.“ Er halte Verhandlungen mit Israel nicht mehr für völlig ausgeschlossen.