TEL AVIV (inn) – Ein ehemaliger Sicherheitsleiter der Fluggesellschaft El Al, Rami Jogev, muss wegen Schmuggels von Kokain zwölf Jahre in Haft. Das entschied das Tel Aviver Bezirksgericht am Dienstag. Richter Morechai Levy sagte bei der Strafmaßverkündung, es handele sich um „einen der größten Drogenfälle, die das Land bislang kennt“.
Jogev war in einen Komplott verwickelt, bei dem insgesamt 150 Kilogramm Kokain von Südafrika illegal nach Israel gelangten. Er selbst musste sich in drei Schmuggelfällen von je 18 Kilogramm vor Gericht verantworten.
Befugnis ausgenutzt
Jogev war der Verbindungsmann der El Al zum Inlandsgeheimdienst Schabak. In seiner Position war er für die Sicherheitsbestimmungen der Auslandsflüge verantwortlich. Dank seiner Befugnis konnte er die üblichen Kontrollen am Ben-Gurion-Flughafen umgehen.
Wie die Nachrichtenseite „Times of Israel“ berichtet, wurden die Drogen im Handgepäck im Flughafen von Johannesburg ins Flugzeug gebracht. Am Ben-Gurion-Flughafen nahm Jogev die Gepäckstücke direkt an sich, sobald die Türen des Flugzeugs geöffnet waren. Auf diese Weise ging der Schmuggel über mehrere Jahre hinweg vonstatten. Für jede Lieferung erhielt Jogev 10.000 US-Dollar.
Richter: Vertrauen beschädigt
Im Januar 2019 kam es zu einer ersten Anklage. Im Rahmen einer Vereinbarung im Strafprozess gestand Jogev, dass er bei den Kontrollen „ein Auge zugedrückt“ habe. Allerdings habe er nicht gewusst, was sich in dem Handgepäck befinde. Eine andere im Fall involvierte Person, die im Prozess als Kronzeuge auftrat, sagte ihm, es handele sich um Gold.
Die Anklage warf Jogev vor, dies nicht kontrolliert zu haben. Richter Levy sagte, er habe damit „das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Kontrolleure ernsthaft beschädigt“. Neben den zwölf Jahren Haft erhielt Jogev ein zusätzliches Haftjahr, das auf Bewährung ausgesetzt ist. Zudem ordnete das Gericht an, ein Vermögen von umgerechnet rund 62.000 Euro zu beschlagnahmen. (df)
2 Antworten
„Jogev war der Verbindungsmann der El Al zum Inlandsgeheimdienst Schabak.“
Das erinnert ein bischen an die Iran-Contra-Affäre, bei der die CIA beim Kokainschmuggel geholfen hat.
Das Geld scheint verlockend, Menschen -Abhängigkeit und Tod wird in Kauf genommen.
OT
Im Frankfurter Bahnhofsviertel, erbärmlicher geht es nicht an Drogen, Prostitution, Gewalt.
Nicht nur Italien. Mafia, Libanesische Clan und die brutalen Albanier haben dort das Sagen über Drogenverkauf. Ein Sumpf, der nicht mehr in den Griff zu bekommen ist.
Will nicht wissen, wer da alles mitverdient an „Saubermännern.“