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Drei Viertel der Palästinenser halten PA für korrupt

RAMALLAH / GAZA (inn) - Über die Hälfte der Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen lehnt einen israelischen Militärschlag gegen den Iran ab. Dies geht aus einer aktuell veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Jerusalem Media und Communication Centre" (JMCC) hervor.

An der Umfrage nahmen laut JMCC 1.200 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte volljährige Palästinenser teil. Die Erhebung fand zwischen dem 17. und 20. November statt.

Auf die Frage nach der Einschätzung zum Nahost-Friedensprozess antworteten 29,1 Prozent, dass der Friedensprozess tot sei und es keine Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr gebe. 44,9 Prozent der Befragten sagten, der Friedensprozess gehe durch eine schwierige Zeit mit einer ungewissen Zukunft und 20,5 Prozent sind der Meinung, der Friedensprozess lebe und es bestehe eine Möglichkeit weiterer Verhandlungen.

Die Position des Nahost-Quartetts, bestehend aus den USA, Russland, der EU und der UNO, beurteilen 63,5 Prozent als tendenziös zu Israel. 17,3 Prozent schreiben dem Quartett eine neutrale Haltung zu. 13,3 wissen es nicht, und 5,7 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Nahost-Quartett eher auf "Palästinas" Seite ist.

Auf die Frage "Denken Sie, dass es in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Korruption gibt?", antworteten 75,8 Prozent der Befragten mit "Ja" und 14,2 Prozent mit "Nein".Von den Bewohnern des Gazastreifens und des Westjordanlandes wird die allgemeine Leistung der PA wie folgt beurteilt: 14,3 Prozent "sehr gut", 53,3 Prozent "gut", 22,6 Prozent "schlecht" und 7,9 Prozent "sehr schlecht".

Den jüngsten Gefangenentausch zwischen Israel und der Hamas empfinden 53,8 Prozent der Befragten als sehr gutes Geschäft, 31,8 Prozent als gutes Geschäft, 9,7 Prozent als mittelmäßiges Geschäft und unter 5 Prozent als schlechtes oder sehr schlechtes Geschäft.

Ein Drittel ohne Vertrauen in offizielle Persönlichkeiten

Auf die Frage "Welcher palästinensischen Persönlichkeit vertrauen Sie am meisten?" nannten 25,5 Prozent der Befragten Präsident Mahmud Abbas und 13,9 Prozent den Premier der Hamas in Gaza, Ismail Hanijeh. 4,3 Prozent vertrauten dem wegen mehrfachen Mordes in Israel inhaftierten Fatah-Führer Marwan Barghuti am meisten. 2,9 Prozent der Befragten nannten Salam Fajjad, den palästinensischen Premierminister im Westjordanland, 13,5 Prozent führten andere an und 30,8 Prozent vertrauten gar keinem.

Wäre an dem Tag der Befragung Präsidentschaftswahl gewesen und es hätte nur Haniyeh und Abbas als Kandidaten gegeben, hätten 44,2 Prozent der Teilnehmer für Abbas und 23,2 Prozent für Hanijeh gestimmt. 22,9 Prozent der Palästinenser gaben ab, sie wüssten es nicht und 9,7 Prozent enthielten sich der Antwort.

Bei Wahlen zum Palästinensischen Legislativrat (PLC) würden 42,4 Prozent der Befragten die Fatah und 21,7 Prozent die Hamas wählen. 22 Prozent würden nicht wählen gehen.

Auf die Frage, ob militärische Aktionen gegen israelische Ziele während der aktuellen politischen Lage angebracht sind oder ob sie den nationalen palästinensischen Interessen schaden, antworteten die Befragten wie folgt: 56,3 Prozent der Umfrageteilnehmer (61,3 im Westjordanland und 47,8 im Gazastreifen) sind gegen militärische Aktionen und der Meinung , dass diese den nationalen palästinensischen Interessen schaden. 29,3 Prozent unterstützen die Fortführung von militärischen Operationen gegen israelische Ziele.

Von den Befragten sprachen sich 66,8 Prozent gegen einen israelischen Militärschlag gegen den Iran aus. 22,3 Prozent sind unentschieden und 9,3 Prozent würden einen Militärschlag unterstützen.

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