Das Manuskript wurde 1457 in Norditalien kopiert und gilt als eines der schönsten illustrierten mittelalterlichen jüdischen Bücher. Nach Angaben des Auktionshauses Sotheby’s hat der Geschäftsmann und Philanthrop Michael Steinhardt das Werk zur Versteigerung freigegeben. Wie das Israel-Museum in einer Pressemitteilung bekannt gab, soll das kostbare Manuskript im Rotationsverfahren in Jerusalem und in New York ausgestellt werden.
Das Manuskript war ursprünglich in zwei Bänden konzipiert. Der erste Band befand sich zwischen 1838 und 1854 im Besitz des italienischen Sammlers Giovanni Francesco De Rossi. Seine Manuskripte wurden später von der Vatikanischen Bibliothek erworben. Der zweite Band mit den Büchern VII-XIV wird bis heute als die „Frankfurt Mischneh Torah“ bezeichnet. Das Manuskript gelangte nach Deutschland und war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Teil der Sammlung des Avraham Merzbacher aus München. Später wurde es der Frankfurter Stadtbibliothek übergeben. 1950 erwarb eine jüdische Familie aus Frankfurt zusammen mit sieben anderen das Manuskript im Tausch für Grundstücke, die Frankfurts Stadtverwaltung benötigte. Es blieb im Familienbesitz, bis es 2007 von Judy und Michael Steinhardt in New York gekauft wurde.
„Mischneh Torah“ heißt „Wiederholung der Torah“. Der mittelalterliche Philosoph und Rechtsgelehrte erhob darin den Anspruch, den gesamten Traditionssstoff des Judentums systematisch zu ordnen, der sich auf die Gebote bezieht.