Dokumentation zeigt blanken Israel-Hass an Elite-Universitäten

Nach den Anschlägen der Hamas am 7. Oktober 2023 brach unter amerikanischen Studenten blanker Israel-Hass aus. Eine Dokumentation dazu deutet an, dass die Terrorgruppe seit vielen Jahren an der Manipulation des Israel-Bildes im Westen arbeitet.
Von Jörn Schumacher

Die Dokumentation „October 8” läuft seit dem 14. März in den Kinos der USA. Sie beleuchtet das Erstarken des Antisemitismus an den US-amerikanischen Universitäten, in den Sozialen Medien und auf den Straßen nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Eine Anfrage von Israelnetz, eine Kopie des Films für eine Rezension zu bekommen, wurde nicht beantwortet. Es ist nicht bekannt, ob der Film jemals auch ins Deutsche übersetzt wird.

Die Regisseurin des Films, Wendy Sachs, befragte für den Film fast zwei Dutzend Personen zu den unsäglichen Ausschreitungen in den USA. Zu den Interviewpartnern gehören jüdische Führungspersönlichkeiten, politische Analysten, Akademiker, Autoren, Schauspieler und Studenten.

Zu Wort kommen in der Dokumentation unter anderen der demokratische US-Kongressabgeordnete Ritchie Torres, die israelische Schauspielerin Noa Tishby, die amerikanische Schauspielerin Debra Messing und der Regisseur Michael Rapaport. Auch Mosab Hassan Yousef, Sohn eines der Gründungsmitglieder der Hamas, die US-amerikanische Politikerin Kirsten Gillibrand sowie Shai Davidai, israelischer Assistenzprofessor für Betriebswirtschaft an der „Columbia Business School“, sprechen über Antisemitismus. Letzterer wurde für sein Eintreten für Israel und gegen die pro-palästinensischen Campusbesetzungen der New Yorker Columbia-Universität im Jahr 2024 bekannt wurde.

Auch Sheryl Sandberg ist zu sehen, die ehemalige Co-Geschäftsführerin von „Meta” (ehemals Facebook). Im Juni 2022 kündigte sie an, ihre Rolle als Co-Geschäftsführerin im Herbst aufzugeben, um sich mehr ihrer Stiftung zu widmen. Sandberg hatte im vergangenen Jahr mit „Screams Before Silence” eine Dokumentation über die sexuelle Gewalt der Hamas am 7. Oktober gedreht.

Empörung gegenüber den Opfern, die sich wehren

Die Bilder von Protest-Camps vor Universitäts-Gebäuden gingen um die Welt. Es waren Demonstrationen zur Unterstützung der Palästinenser während des Konflikts zwischen Israel und der palästinensisch-islamischen Hamas. Die Grenze zu offenem Antisemitismus wurde dabei vielfach überschritten.

Schon bald nach dem Massaker organisierten sich diese Studenten-Kundgebungen, die sich gegen Israel stellten, und das, obwohl noch gar nicht viel bekannt darüber war. In den frühen Morgenstunden des 8. Oktober unterzeichneten 34 Studentengruppen an der Harvard-Universität eine Erklärung, in der sie „das israelische Regime für die gesamte Gewalt verantwortlich“ machten.

Dan Senor, Autor von „Start-Up Nation“ und Podcast-Moderator, fasst die Situation im Film so zusammen: „In den Gemeinden Südisraels hielten sich noch immer Hamas-Terroristen auf. Es gab noch immer Kämpfe. Israel zählte noch immer die Zahl der Toten, Verstümmelten, Vergewaltigten und Entführten. Und auf dem Times Square gab es einen Protest gegen Israel. Die Empörung richtete sich nicht gegen diejenigen, die Juden abschlachteten, sondern gegen die Juden, die sich gegen die Abschlachtung wehrten.“

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Jüdische Studenten berichteten von Schikanen an mehreren Hochschulen, und Professoren der Ivy League äußerten ihre Freude über die Tötungen von Juden am 7. Oktober. Lorenzo Vidino, Leiter des Extremismusprogramms an der George-Washington-Universität, sagt: „Wir sahen Proteste, die die Aktionen des ‚Widerstands‘ verherrlichten, was so etwas wie ein Codewort für die Hamas ist. Es wurde von Anfang an deutlich, dass es landesweit eine Gruppe von Personen gab, die ein Pro-Hamas-Narrativ propagierten.“

Vidino präsentiert Beweise von einem Treffen von 25 Hamas-Führern aus dem Jahr 1993 in Philadelphia, das vom FBI aufgezeichnet wurde. Die Teilnehmer skizzierten einen Plan zur „Infiltration amerikanischer Medien, Universitäten und Forschungszentren“. Laut Vidino „besprachen sie vor allem, wie man die Aktivitäten der Hamas darstellen und den Amerikanern schmackhaft machen könnte“.

„Die ganze Welt hat den Verstand verloren”

Wie der „Hollywood Reporter” berichtet, begann Sachs bereits ein Jahr nach den Anschlägen in Südisrael, ihren Film zu planen, doch kein Vertriebspartner wollte ihn finanzieren. Die angefragten Studios teilten ihr mit, ihnen gefalle der Film, sie sähen darin aber wenig Möglichkeiten, Geld zu verdienen. So finanzierte Sachs den Film über Spenden. Es kam ein Budget in Höhe von 2 Millionen US-Dollar zusammen.

Die Regisseurin sagte gegenüber dem „Hollywood Reporter”, als sie die Proteste an den amerikanischen Elite-Universitäten gegen Israel sah, habe sie gedacht: „Die ganze Welt hat den Verstand verloren.” Ihr sei es vorgekommen wie „die moderne Version der Kristallnacht”. Es habe sie erschüttert, dass der Kongress, Frauenrechtsgruppen sowie ganz Hollywood geschwiegen hätten. Die Regisseurin betont: „Es gibt vieles, was die Menschen nicht wissen über Israel, vor allem junge Leute. Über Israel, über die jüdische Geschichte.”

Noa Tishby erzählt im Interview, dass sie seit 20 Jahren in Amerika lebe, ihr aber ein großes Misstrauen entgegen gebracht werde, wenn sie sage, dass sie aus Israel komme. Der Westen sei in den vergangenen Jahren massiv mit einer Welle der Propaganda zum Thema Israel überschwemmt worden.

Die „Jerusalem Post” nennt den Film „umfassend, gut strukturiert und überzeugend”. „Die Dokumentation zeigt umfassend, wie weit dieser Antisemitismus verbreitet ist und wie er von der Hamas gefördert wurde.”

Das Magazin „Variety” urteilt: „Dieser informative Film lenkt die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema”. Der Rezensent weist aber darauf hin, dass der Film „einseitig” argumentiere: „Israels Reaktion auf die Anschläge wird nur am Rande erwähnt.” Dennoch sei der Film „sehenswert, schon allein um zu verstehen, was Antisemitismus ist, welche Grenzen die Meinungsfreiheit hat, warum die Rhetorik gegen Juden so hasserfüllt ist und warum die Präsidenten von Elite-Universitäten nach den pro-palästinensischen Protesten zurücktraten oder entlassen wurden.”

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14 Antworten

  1. Die ganze Welt hat den Verstand verloren, das ist wohl teilweise bis heute so. Und auch, dass die Empörung sich nicht gegen diejenigen richtet, die Juden abschlachten und Geiseln gefangenhalten, sondern gegen die Juden, die sich gegen die Abschlachtung und Geiselnahme wehren.

    Genau 1 1/2 Jahre nach dem Massaker tritt Israel auf der Stelle oder geht 2 Schritte vor und einen zurück.
    Nun wird den Amerikanern der Spiegel vorgehalten. Ich bin mir fast sicher, sie schauen nicht hinein.
    Shabat Shalom!

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    1. @Ella : wieder einmal ganz Deiner Meinung. Sollte die Dokumentation halten, was der Trailer verspricht, werde ich versuchen, mich durch das US-Englisch zu wurschteln (zu meiner Schulzeit lehrte man uns ordentliches Englisch 🙂 Schönes Wochenende und gut Schabbes allen unseren Freunden.

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  2. 34 Studentengruppen an der Harvard-Universität gegen Israel. Israel-Hass an Elite-Universitäten. Kann man da was machen? Diese Universitäten schließen, neu gründen und umbenennen wäre die allerbeste Lösung. Alle Antisemiten, die sich dort eingenistet gaben, ausweisen oder einsperren, die zweitbeste Lösung.

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      1. Er soll 300 ausländischen Studenten, die an den Judenmord-Fantasien das Visum entziehen wollen.

        Aber wir könnten in D die gleiche Dokumentation machen. Es ist bei uns kein bisschen besser.

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  3. Antisemitismus gab es immer. Es ist die Anfeidung unseres G’TTES. Der Eine EWIGE.
    Seit dem 7.10.23 zeigen die meisten ihre Fratze.
    Pro Vernichtung unseres Volkes. In allen Schichten der Gesellschaft und Ländern. Über allem prahlt die UNO gegen uns. Politiker schliessen sich an, sowie IGH.
    Heute Abend ist Shabbat. Irgendwann greift ADONAI ein. Schande über alle Judenhasser.
    Shabbat Shalom

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  4. Die Dokumentation ist wichtig und zeigt das Ausmaß des Judenhasses an US-Universitäten.
    Ich hätte früher nie gedacht, dass die Welt noch einmal zurückkehrt zu einer so schrecklichen Zeit wie 1933. Aber es ist so, und an deutschen Universitäten ist es noch schlimmer.
    Ich bewahre mir aber die Hoffnung auf Besserung , ohne Hoffnung kann man auch nicht leben. Die Hoffnung besteht insbesondere, dass der zwar angeschlagene, aber Israel-freundliche Friedrich Merz und ein guter Außenminister bessere Akzente setzen wird, Baerbock zwar bei Vereinten Nationen ihr Unwesen weiter treibt, aber nicht mehr im Außenministerium.
    Berlin muss am meisten tun, an Berliner Unis müssen die Verantwortlichen ausgetauscht werden. Berlin sollte man derzeit nicht als Studium nehmen, da ist alles noch schlimmer als in den USA.

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  5. Vor Kurzem hatten 7 Landesfürsten (Erdogan & Co ) eine geheime Schaltkonferenz und besprachen einen Zusammenschluss zum Thema 🙀🗣 :: Die Zukunft nach der Auslöschung Israels !!! Allein schon dieser Satz gehört bestraft ! Alle wollten diesen Staat leiten, (7 Länder)so war man sich uneinig und vertagte die Angelegenheit ! Gott sei es gedankt !

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    1. Liebe Marita, Erdogan traue ich alles zu. Siehe was er gerade in der Türkei veranstaltet. EU sieht zu. Sein Freund Steinmeier schweigt.
      Mullahs äußerten sich vor einigen Monaten, in 25 Jahren gibt es kein Israel mehr. Die irren sich. Mullahs sind alt. Kommen bald in die Hölle, warten auf Erdogan. Die restlichen 6 Länder Chefs….wüsste gerne, wer sie sind?
      Allah – Länder? Es geht denen nicht um Pals – sie wollen die Vernichtung von G’TTES Volk.
      Shabbat Shalom

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      1. Liebe Am Israel chai, es sind alles Allah Länder , die scheitern werden in und an ihren grossen Verirrungen. Syrien ist dabei und Iran. Die anderen Länder will ich erst nach der Prophetie in Daniel 11 herleiten, ein Ausleger schreibt auch, dass ein afrikanisches und ein arabisches Land dazugehören. Russland (noch) nicht. Ägypten käme später auch in Frage. Ich danke Gott , dass die Aufmerksamkeit des türkischen Aufrührers auf sein eigenes Land gelenkt wird. Ich bin gespannt, wie lange Gott ihn noch im Amt belässt ! Wir hatten gestern Gebetsnacht in der Gemeinde , mit mehreren Pastoren aus Ghana und ich wurde so reich beschenkt. Eine Innigkeit und Einigkeit, ein Einstehen für Israel und viele drängende Anliegen ! Ihnen Gottes Segen und liebe Grüsse !

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  6. Schon vor 65 Jahren hörte ich den Spruch: „Auf eine solche Idee kann nur ein Studierter kommen.“ Eine Studentin jener Zeit sagte, ihnen werde eingetrichtert sie wären die Elite. Wohin das führt erleben wir täglich.

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  7. Mit Sicherheit weiss diie Hälfte nicht um was es geht in Nahost! Sie sind wie alle Amerikanes auf das eigene Land gerichtet – was absolut in Ordnung ist! Nicht in Ordnung ist, dass sich ein Teil dieser Studenten und ewigen Studenten – wo doch eine gewisse Intelligenz vorausgesetzt werden sollte – von Geschwätz, Gerede und Unwahrheiten von Islamanhängern, ohne jedes Nachdenken in die Irre führen lassen. Das wäre also die kommende Elite ?

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  8. Jean leider ist es schon immer so gewesen, daß die sogenannte Intelligenzia zum Antisemitismus neigte, man sieht es immer wieder von der Zeit der Aufklärung bis heute, an den Studentenverbindungen, den Burschenschaften usw.,es ist also kein neues Phänomen. Der Antisemitismus warf sich schon immer gerne das Mäntelchen des intellektuell
    Hochstehenden über, um glaubwürdiger und
    gesellschaftsfähiger zu erscheinen.
    Warum das so ist, warum ausgerechnet die sogenannten Wissenden sich immer wieder als Werkzeug dieser menschenverachtenden Philosophie missbrauchen lassen und diese sogar noch befeuern, siehe Hep-hep Unruhen, ist mir nach wie vor ein Rätsel.
    Vielleicht sind die Ursachen dafür bei der politisch-religiösen Nomenklatura des frühen und späten Mittelalters zu suchen, die ja das Bildungsmonopol inne hatte………..SHALOM

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