Im Jahr 2003 habe es im Parlament zwei Gruppen gegeben, sagte Fiss. Eine sei pro-israelisch gewesen, die andere pro-palästinensisch. Viele hätten den Eindruck erweckt, sie glaubten, dass mit einer Lösung des Nahostkonfliktes auch alle anderen Probleme gelöst würden. Doch unter anderem die Wahl der Hamas durch die Palästinenser und die israelfeindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten hätten einen Wandel ausgelöst. Hinzu kämen Anschläge in europäischen Hauptstädten und eine Skepsis bezüglich der Integration der Muslime.
Iranische Bedrohung und deutsch-israelische Beziehungen
Auf die Gefahren, die durch einen nuklearen Iran nicht nur für Israel entstehen könnten, sondern auch für die westliche Welt, wies Simone Hartmann aus Wien hin. Sie ist Sprecherin der Initiative „Stop the bomb“, welche die iranische Atombombe zu verhindern sucht. Der Kommunikationswissenschaftler Rolf Behrens skizzierte die historische Entwicklung und den heutigen Stand der besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel.
Einen persönlichen Einblick ins Seminarthema erhielten die jungen Teilnehmers durch den Straßburger Juden Francis Rosenstiel, der mit seiner Familie zeitweise in einem Versteck die NS-Zeit überlebt hatte. Der Jurist, der bei den Nürnberger Prozessen den Chefankläger in Paris unterstützte, sieht sich selbst als europäischen Bürger. Der Erste Prorektor der Hochschule für Jüdische Studien (Heidelberg), Johannes Heil, sprach über Antisemitismus in Europa und dessen Auswirkungen auf die Beziehungen zu Israel. Dabei sprach er sich dafür aus, sehr wohl einzelne israelische Akteure zu kritisieren, aber die Kritik nicht kollektiv auf „Israel“ zu beziehen.
Einen ausführlichen Bericht über das Seminar des DIG-Jugendforums lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Magazins „Israelreport“. Sie können es kostenlos bestellen unter 06441/915-151 oder info@israelnetz.com.