Rund 800 Weißhelme mitsamt Familienangehörigen wollten dringend ins Ausland evakuiert werden. Weil sie als „ausländische Agenten“ galten, drohte ihnen das syrische Regime mit Hinrichtung. Die USA, Kanada und Deutschland einigten sich darauf, sie aufzunehmen. Bei einer dramatischen Rettungsaktion gelangten nur 400 Weißhelme und Familienangehörige zu einem verabredeten Sammelpunkt. Weitere 400 blieben in einem von der syrischen Armee umzingelten Dorf stecken.
Die geretteten Weißhelme wurden von den Israelis nach Jordanien gebracht. „Vor einigen Tagen kontaktierte mich Präsident (Donald) Trump, ebenso wie der kanadische Premierminister (Justin) Trudeau und andere, und bat uns, bei der Evakuierung von Hunderten von ‚weißen Helmen’ aus Syrien zu helfen. Das sind Menschen, die Leben gerettet haben und deren Leben in Gefahr war. Deshalb habe ich ihre Durchreise durch Israel in weitere Länder als wichtige humanitäre Geste genehmigt“, erklärte Premier Benjamin Netanjahu.
Israels Hilfe als Tabu?
Klar ist, dass ohne Israel diese Aktion nicht funktioniert hätte. Erstaunlich jedoch, dass das Auswärtige Amt zwar Jordanien nennt, doch anstelle von Israel „internationale Partner“ erwähnt. Ist für die deutsche Außenpolitik etwa der Staat Israel ein Tabu?
Sogar die islamistische Hisbollah im Libanon hat über ihren Sender „Al-Manar“ beklagt, dass der „zionistische Feind“ die Weißhelme aus Syrien evakuiert habe. Bundesaußenminister Heiko Maas hingegen erklärte: „Gemeinsam mit Großbritannien, aber auch unseren kanadischen und amerikanischen Freunden und Partnern haben wir uns [für die Evakuierung] eingesetzt und sind jetzt sehr dankbar, dass dies schlussendlich auch gelungen ist. Und dass auch ein Teil dieser Menschen und ihrer Familien in Deutschland aufgenommen werden kann.“ Auch er verschweigt Israels Rolle und ist noch stolz darauf, dass Deutschland ganze 47 Flüchtlinge aufnimmt. Angesichts der über eine Million Migranten, Asylanten und Flüchtlinge in Deutschland seit 2015, ist die Aufnahme dieser 47 Syrer wohl eine enorme erwähnenswerte Leistung.
Selbst diese kleine Zahl von gefährdeten Menschen aus Syrien sind der Partei „Die Linke“ noch zu viel. „Skandalös!“, twitterte Heike Hänsel, bei der Linksfraktion im Deutschen Bundestag für Außenpolitik zuständig, und schimpfte: „Diese Unterstützer islamistischer Terrormilizen“. Es stört diese Linken offenbar nicht, dass den Weißhelmen durch das syrische Regime die Hinrichtung droht, weil sie dank ihres Einsatzes Zeugen der Verwendung von Giftgas an Zivilisten und der sinnlosen wie brutalen Bombardierungen ziviler Wohngebiete geworden waren.
Von: Ulrich W. Sahm