Für die Studie, durchgeführt vom israelischen Personaldienstleister „Ethosia Human Ressources“ und dem israelischen Wirtschaftsmagazin „The Marker“, standen 500 Angestellte in der Hochtechnologie-Branche Rede und Antwort. Insgesamt haben demnach 90 Prozent der Befragten in der Armee gedient – was in Israel jedoch zum üblichen Lebensweg junger Menschen gehört.
Bemerkenswert ist hingegen mit 29 Prozent der hohe Anteil besagter Angestellter, die bereits in Technologie-Abteilungen des Militärs gedient haben. Ein Drittel von ihnen arbeitet in neu gegründeten Unternehmen, und davon wiederum war ein Zehntel in der Abteilung 8200, dem Geheimdienst der Armee, der unter anderem Signale abfängt und entschlüsselt.
Während es für die jungen Leute hilfreich sein mag, beim Militär erste Berufserfahrungen sammeln zu können, sehen Arbeitsmarktexperten die Ergebnisse der Studie negativ. „Alle, die in der Hochtechnologie-Branche arbeiten, sind sich darüber im Klaren, dass der Fundus, aus dem die Angestellten kommen, mehr Branchen umfassen muss“, sagte Avi Hasson vom Arbeitsministerium laut der israelischen Zeitung „Ha‘aretz“. „Es geht nicht darum, was üblich ist. Wegen des Arbeitskräftemangels müssen wir neues Personal in die Hochtechnologie-Branche bringen. Diesen Mangel stillen wir nicht, wenn wir Nachschub aus Sektoren holen, die schon Teil der Industrie sind.“
Israel gilt als attraktiver Standort für Hochtechnologie. Ende vergangenen Jahres eröffnete der Internetkonzern Google ein eigenes Zentrum in Tel Aviv. Kurz zuvor schloss das Software-Unternehmen Microsoft den Bau eines Innovationszentrums in Ra‘anana ab.