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Die ältesten Fotos von Jerusalem

WASHINGTON / JERUSALEM (inn) – Das Forschungsinstitut Smithsonian in Washington hat die ersten jemals in Jerusalem aufgenommenen Fotos im Internet veröffentlicht. Der Franzose Joseph-Philibert Girault de Prangey (1804 – 1892) habe sie 1844 aufgenommen.
Auch vom Tempelberg existieren Bilder aus dem Jahr 1844.

In dieser Zeit habe er mehrere Länder des Nahen Ostens bereist und etwa 900 Daguerreotype geschaffen, also Bilder auf hochpolierten Silberplatten. Er interessierte sich vor allem für Architektur, fotografierte aber auch Landschaften und Portraits. Die Bilder seien 1920 in der Residenz von Girault de Prangey wiederentdeckt worden.
Die Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian hat sie jetzt erstmals im Internet veröffentlicht, allerdings ohne die Aufnahmen ernsthaft geprüft zu haben. Es stellt sich heraus, dass sie seitenverkehrt wiedergegeben worden sind. Erst horizontal rotiert war eine Identifizierung der abgebildeten Orte möglich. Zwei Bilder zeigen Bauwerke, die nicht identifiziert werden konnten.
Die Motive auf vier weiteren Abbildungen waren leicht zu erkennen: Das Jaffator, der Tempelberg, das Kidrontal mit dem Grabmal der „Tochter des Pharao” und das Löwentor.
Diese Landschaftsbilder aus dem gleichen Blickwinkel heute zu fotografieren ist schwierig und teilweise unmöglich. Das Kidrontal ist zugebaut. Bäume verbergen die Aussicht von jenem Punkt, an dem Girault de Prangey mutmaßlich seine Kamera aufgestellt hat. Doch das 3.000 Jahre alte Grabmal der „Tochter des Pharao“ und die Felsenformation darunter lassen keine Zweifel am Motiv. Das heutige Dorf Silwan hat es damals noch nicht gegeben. Unterhalb des Grabmals sind auf dem alten Bild jüdische Grabsteine zu sehen, die heute verschwunden sind.
Am Jaffator mit dem als “Davidsturm” bezeichneten Minarett der Osmanen hat sich seit 1844 nicht viel geändert. Selbstverständlich ist der abgebildete Pfad heute eine geteerte Straße. Vor der Zitadelle mit dem Minarett ist auf der alten Aufnahme eine Reihe grabähnlicher Bauten zu sehen. Heute steht dort eine Mauer mit Zinnen.
Das Löwentor im Osten der Altstadt kann nicht mehr so fotografiert werden wie 1844. Neuere Häuser stehen an der Stelle, von der aus Girault de Prangey in Richtung Süden fotografierte. Die abgebildeten Gebäudetrümmer sind weggeräumt und einem freien Platz gewichen. Das Tor konnte anhand fensterähnlicher Aufbauten und Treppen identifiziert werden. Das neue Foto wurde deshalb in entgegengesetzter Richtung abgelichtet.
Das bedeutendste alte Foto, von einem hohen Gebäude aus aufgenommen, zeigt im Vordergrund ein Minarett, das heute noch dort steht und die drei wichtigsten Bauten auf dem Tempelplatz: Felsendom, Kettendom und Al-Aksa-Moschee.
Die alten Bilder finden Sie hier: http://www.smithsonianmag.com/smart-news/see-first-photographs-ever-taken-jerusalem-180949473/#ixzz2t7A9f2Lj

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