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Deutsche Zeitschriftenverleger würdigen Peres‘ Lebenswerk

JERUSALEM (inn) – Staatspräsident Schimon Peres ist am Mittwoch vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ausgezeichnet worden. Für sein Lebenswerk erhielt er in Jerusalem von VDZ-Präsident Hubert Burda und Vizepräsident Rudolf Thiemann die „Goldene Viktoria für das Lebenswerk“. Burda lobte Peres‘ Einsatz für Frieden und die Entwicklung der Digitalwirtschaft in Israel.
Die "Goldene Viktoria" wird jedes Jahr an bedeutende Persönlichkeiten verliehen.

Wie kein anderer verkörpere Peres die deutsch-israelische Freundschaft. Sein Einsatz für die Verhandlungen mit den Palästinensern sei außerdem angetrieben von der Gewissheit, dass Frieden im Nahen Osten möglich sei. Auch Peres‘ Engagement sei bedeutend. „Maßgeblich hat er dazu beigetragen, dass sich Israel zu einem der wichtigsten Innovationszentren der internationalen Digitalwirtschaft entwickeln konnte“, zitierte das Magazin „Focus“ Burda im Vorfeld der Preisverleihung.
Auch Thiemann sagte: „Wir sind geehrt, Ihnen die höchste Auszeichnung und die größte Anerkennung deutscher Publizisten zu überreichen. Wir übergeben Ihnen diesen Preis als einem der weltweit am meisten anerkannten und geachteten Persönlichkeiten. Als eine Führungspersönlichkeit mit hohem Einfluss haben Sie Ihr Leben damit verbracht, sich dem Frieden im Nahen Osten und der Versöhnung mit Deutschland zu widmen.“ Der Preis drücke die Begeisterung des Verbandes für herausragende Persönlichkeiten aus, die ihre Lebensziele trotz großer Opfer verfolgt und die Welt zu einem besseren Ort gemacht hätten, zitiert eine Mitteilung des Büros des israelischen Staatspräsidenten den VDZ-Vizepräsidenten.
Der VDZ arbeite eng mit Israel zusammen und organisiere unter anderem Start-up-Reisen in das Land. „Wir sind inspiriert von der Stärke Ihres Landes und dem Mut seines Volkes, in neue Zielrichtungen zu denken“, sagte Thiemann. Außerdem lobte er die Pressefreiheit in Israel.

Peres: „Soziale Medien sind ein frischer Wind“

Peres erklärte, den Preis für sein Lebenswerk betrachte er als Auszeichnung für das gesamte israelische Volk. „Unsere Geschichte basiert auf Büchern und sie bewahrten unsere Existenz, sogar, als wir unser Land verloren und ins Exil gingen. Ich gehöre in das Zeitalter der Bücher“, sagte er. Aber neue Entwicklungen, wie die Sozialen Medien, böten positive Möglichkeiten zur Veränderung, zitiert ihn die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Peres bezeichnete Soziale Medien als „einen frischen Wind für die Geschichte“. Sie werden „eine zentrale Rolle dabei spielen, Veränderung in die Region zu bringen, weil eine ständig steigende Zahl junger Menschen online geht“.
Anschließend dankte der Staatspräsident der Bundesrepublik Deutschland für deren Unterstützung bei den Friedensverhandlungen mit den Palästinensern. Das moderne Deutschland schaue in die Zukunft. Die Vergangenheit werde nicht vergessen, aber sie sei losgelöst. „Ich glaube, dass Deutschland ein Land bleibt, wo die Menschen lesen. Das ist sehr wichtig. Lesen bedeutet, einem Lebensweg zu folgen und über Horizonte zu schauen“, sagte Peres. „Literatur bezieht sich durch viele Wege auf die Zukunft. Es ist ein Ort, wo wir statt Erinnerung Veränderung bewirken können“, fügte er hinzu.

Deutschland: Lernen von Israel

Deutschland könne außerdem von der „innovativen Kultur“ des jüdischen Staates lernen, ist das Staatsoberhaupt überzeugt. Wegen des Fehlens von Bodenschätzen, der Feinde ringsumher und weil das Land zahlenmäßig und waffentechnisch unterlegen sei, könne Israel nur nach innen schauen. Dadurch habe das Land den Schatz der Menschen entdeckt. „Israel hat nicht sein Volk bereichert, das Volk hat das Land bereichert“, erklärte Peres.
Im Anschluss an die Preisverleihung traf sich Peres mit der Delegation des Zeitschriftenverbandes, um die Ereignisse im Nahen Osten, Israels Rolle als Zentrum für Forschung und Technik und Medienentwicklung zu diskutieren.
Eigentlich wird die „Goldene Viktoria“ am 22. Oktober bei der „Publisher‘s Night“ in Berlin vergeben. Da Peres jedoch nicht anwesend sein kann, besuchte ihn eine Delegation in Jerusalem, um ihm schon jetzt den Preis zu überreichen. „Ich verspreche, Ihr Geist wird im Oktober in Berlin sein“, sagte Thiemann.
Die „Publisher‘s Night“ ist eine der wichtigsten Veranstaltungen der deutschen Medienbranche. Außer Peres werden noch drei weitere Persönlichkeiten und Institutionen ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren erhielten Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2012), Henry Kissinger (2011), Bundespräsident Joachim Gauck (2010) und Michail Gorbatschow (2009) die Auszeichnung für das Lebenswerk.
Der VDZ vertritt national und international die publizistischen, kulturellen und wirtschaftlichen Interessen der Zeitschriftenverlage. Zu ihm gehören mehr als 400 deutsche Verlage mit mehr als 6.000 Titeln.

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