BERLIN / JERUSALEM (inn) – Der deutsche Fußballverein Borussia Dortmund (BVB) und die Firmen Daimler, Deutsche Bahn, Deutsche Bank und Volkswagen geben je eine Million Euro an die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Die Fünf-Millionen-Spende geht auf die Initiative des Deutschen Freundeskreises Yad Vashem zurück. Das Geld ist für den Ausbau des Archivs gedacht.
„Erinnern, Dokumentieren, Forschen und Unterrichten, das sind die Säulen, auf denen Yad Vashem ruht. Sie zu stärken, ist uns Ehre und Verpflichtung“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, bei einer Stellungnahme der Firmen in Berlin. „Kommende Generationen sollen wissen, welches Leid Menschen anderen Menschen antun können.“ Mit der Spende setzen sich die fünf deutschen Firmen für „Völkerverständigung, Toleranz und ein friedliches Miteinander“ ein.
Stoppschild der Gesellschaft gegen Antisemitismus
Bei Borussia Dortmund ist das nicht der erste Berührungspunkt mit der Holocaust-Gedenkstätte. „Schon seit vielen Jahren richten wir uns mit unseren Bildungsangeboten an BVB-Fans, an Kolleginnen und Kollegen, Partner und Sponsoren. Gemeinsam mit diesem starken Netzwerk setzen wir uns so nachhaltig für die Erinnerung an den Holocaust, aber auch gegen heutige Formen von Antisemitismus ein“, sagte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer. „Wir müssen ein ganz klares Stoppschild der Gesellschaft senden. Deshalb war es einmal ganz wichtig für uns, ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen“, ergänzte Watzke. Der BVB sei ein „sehr politischer Verein“.
Yad Vashem beginnt im August, das neue Zentrum für die weltweit größte und umfassendste Sammlung von Objekten aus der Zeit des Holocaust zu bauen. Das auf rund 4.200 Quadratmetern entstehende „Haus der Sammlungen“ trägt dem Zuwachs an Gegenständen in den vergangenen Jahren Rechnung.
Archiv soll besucherfreundlicher werden
Ziel ist es laut einer Mitteilung des Freundeskreises Yad Vashem, die Sammlung zu sichern, zu schützen und an die Nachwelt weiterzureichen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1953 bemüht sich die Institution darum, die Namen sämtlicher Opfer des Holocaust, Informationsquellen und Gegenstände zu sammeln, die dabei helfen, über das Schicksal der sechs Millionen ermordeten Juden aufzuklären.
„Das neue ‚Haus der Sammlungen (aus der Zeit der Scho’ah)‘ wird den Aufbewahrungsraum unserer Tresore für Dokumente, Kunstwerke und Artefakte unter optimalen Bedingungen, meist unterirdisch, erheblich erweitern“, erklärte dazu der Archivleiter von Yad Vashem, Haim Gertner. Konservierungslabore sollen Besuchern Einblick in die Arbeit der Experten geben. Auf der unteren Ebene werde der Komplex auch zwei Galerien beherbergen, welche die Sammlungen mit der Öffentlichkeit teilen.
Von: mm