In den vergangenen zwölf Monaten haben Palästinenser aus dem Gazastreifen 67 Raketen und Granaten auf israelische Ziele abgeschossen. Hinzu kommen fünf Geschosse aus dem Sinai, die auf die Touristenmetropole Eilat abgefeuert wurden. Im Vorjahr hatte das Militär noch 641 palästinensische Angriffe registriert. Dies meldet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ unter Berufung auf einen Bericht der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte.
Dem Bericht zufolge war das Jahr nach der „Operation Wolkensäule“ für Israel das ruhigste seit Ausbruch der „Zweiten Intifada“ im Herbst 2000. Zum Vergleich: Nach der „Operation Gegossenes Blei“ im Gazastreifen zum Jahreswechsel 2008/2009 wurden 317 palästinensische Raketen und Granaten abgefeuert.
Die Zeitung nennt mehrere Faktoren zur Erklärung der Unterschiede zwischen den beiden Militäroperationen. So habe es 2009 das Abwehrsystem „Eisenkuppel“ noch nicht gegeben. Zudem habe die ägyptische Armee in den vergangenen Monaten viele Schmugglertunnel zerstört, über die zuvor die Hamas im Gazastreifen mit Waffen versorgt worden war.
Auch die Zeit nach dem Abzug aus dem Gazastreifen im Sommer 2005 dient als Vergleichspunkt zur heutigen Lage. Im Jahr 2005 wurden insgesamt 1.318 Angriffe gezählt, 2006 waren es 1.777. Vom 1. Januar 2008 bis zum Beginn der „Operation Gegossenes Blei“ am 26. Dezember feuerten Palästinenser 3.716 Geschosse auf Städte und Ortschaften in Südisrael ab.