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Deutlich weniger Plastiktüten im Einzelhandel

Das Verbot kostenloser Plastiktüten in israelischen Supermärkten zeigt Wirkung. Das Umweltministerium stellt einen deutlichen Rückgang der Einwegbeutel seit 2016 fest.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Bis vor einigen Jahren stießen viele Deutsche beim Einkaufen in Israel auf eine besondere Herausforderung: Während sie an der Kasse in ihrer Brieftasche kramten, versuchten sie, ein Auge auf den Verkäufer zu haben. Denn sie wollten den richtigen Augenblick abpassen für die Bemerkung: „Ich brauche keine Tüte.“ Wenn sie ihn verpassten, wurde die Ware automatisch in einer Plastiktüte verstaut – als Service.

Dies hat sich mittlerweile geändert. Denn 2016 verabschiedete die Knesset ein Gesetz, das Kunden in Supermärkten dazu verpflichtet, für Plastiktüten zu zahlen. Es trat 2017 in Kraft. Ein aktueller Bericht zeigt die Wirksamkeit der Maßnahme. Das Umweltministerium hat ihn am 3. Juni veröffentlicht – dem Internationalen Plastiktütenfreien Tag. Dieser wurde in Katalonien als Aktionstag ins Leben gerufen. Seit 2011 führt ihn das europäischen Netzwerk „Zero Waste“ jährlich durch.

Der Bericht bezieht sich auf 23 große Einzelhandelsketten. Im Jahr 2022 verkauften sie etwa 474 Millionen Tüten an Kunden. 2016 hatten sie noch 1,754 Milliarden Plastiktüten zum Weitergeben erworben. Damit sank die Zahl um 73 Prozent.

Gemessen am Bevölkerungwachstum ist der Rückgang der Plastikbeutel noch etwas größer: Von 2016 bis 2022 veringerte sich die Menge um 76 Prozent, heißt es in dem Bericht.

Tütenmüll um mehr als 4.000 Tonnen reduziert

Das Ministerium geht auch auf das Gewicht ein: 2022 erwarben die Einzelhandelsketten Plastiktüten, die insgesamt 5.494 Tonnen wogen. Sechs Jahre zuvor waren es noch 9.650 Tonnen. Damit wurde der Tütenmüll um 4.156 Tonnen reduziert.

Umweltministerin Idit Silman (Likud) sagte: „Die Sauberkeit des öffentlichen Raumes, der offenen Gelände, der Strände und des Meeres beginnt vor allem mit richtigen Nutzungsgewohnheiten.“ Besonders richtig sei es, die Produktion von Abfall an der Quelle zu verhindern. Das geschehe, indem Nutzer zu vielfach verwendbaren Körben und Mehrweggefäßen übergingen. (eh)

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Eine Antwort

  1. Das klingt erfreulich.

    Parallel dazu: Wenn die Discounter (Aldi Nord) in DE die Tütchen für 1 CENT verkaufen, lacht der Kunde sich doch halbtot. Was ist schon ein Cent: für viele Leute kaum was.

    2

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