Mit der Entscheidung, das Jugendfußball-Turnier in Israel stattfinden zu lassen, habe die UEFA „völlig unsensibel“ gehandelt angesichts der „eklatanten und zwanghaften Diskriminierung“ Israels gegenüber palästinensischen Sportlern. Das schreibt Tutu in einem offenen Brief an die UEFA, der am 27. Mai in der englischen Zeitung „The Guardian“ erschienen ist.
„Die UEFA sollte es Israel nicht erlauben, ein prestigeträchtiges Fußballturnier dafür zu gebrauchen, sich von der rassistischen Leugnung palästinensischer Rechte und der illegalen Besatzung palästinensischen Landes reinzuwaschen“, heißt es in dem Brief weiter. Tutu forderte die UEFA auf, das am 5. Juni beginnende Turnier an einem anderen Ort auszutragen. Dabei solle sich der Fußballverband den Wissenschaftler Stephen Hawking zum Vorbild nehmen, der den Besuch einer internationalen Physiker-Konferenz in Israel abgesagt hat (Israelnetz berichtete).
Desmond Tutu erhielt 1984 den Friedensnobelpreis für sein Engagement gegen Apartheid in Südafrika. Im Jahr 2002 bezeichnete er Israels Politik in einem Kommentar für den „Guardian“ als „Apartheid“, und sprach unter anderem die „Demütigung der Palästinenser an den Checkpoints“ an. Er unterstützt die Kampagne „Boykott, Desinvestition und Sanktionen“ (BDS), die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt.
Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören Sportler, Politiker und Schauspieler, darunter der französische Fußball-Profi Frédéric Kanouté. Der Muslim hatte für Aufsehen gesorgt, als er im Januar 2009 beim Torjubel ein T-Shirt mit der Aufschrift „Palästina“ als Protest gegen die israelischen Luftangriffe auf Gaza zeigte.