JERUSALEM (inn) – Fast zehn Jahre nach Ende des Zweiten Libanonkrieges gegen die Hisbollah sieht sich Israel mehr denn je durch die schiitische Miliz bedroht. Das haben Politiker der Regierung und Opposition bei Gedenkveranstaltungen aus Anlass des Jubiläums auf dem Herzl-Berg und in der Knesset am Dientag betont. Zwar sei der Staat heute besser auf einen Waffengang vorbereitet. Doch Anlass zur Entspannung gebe es nicht.
Für den israelischen Premier Benjamin Netanjahu zeigte der Zweite Libanonkrieg schon früh, was es bedeutet, gegen Islamismus zu kämpfen. „Wie können den Krieg, den wir erlebt haben, nicht von den Entwicklungen davor und danach trennen“, sagte er in der Knesset. Er erklärte weiter, Israel werde auf zukünftige Aggressionen mit Macht reagieren. Damals habe die Hisbollah Israel als schwaches und kriegsmüdes Land gesehen. Doch das Gegenteil habe sich bewahrheitet. „Die Bürger Israels haben Stärke und Widerstandsfähigkeit gezeigt, Reservisten wurden an die Waffen gerufen und waren zur Stelle.“Auf der anderen Seite habe der Krieg das Land vor viele Probleme gestellt, führte Netanjahu weiter aus: Es sei auch ein „Krieg der Zögerlichkeit“ gewesen, Israelis hätten Fehler bei der Planung und der Ausführung gemacht. „Bald nach dem Krieg mussten wir die Ärmel hochkrempeln und die Dinge verbessern. Wir haben viele Lektionen gelernt und umgesetzt, aber dieser Prozess hält bis heute an.“