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Der Krieg mit toten Kindern

In Afghanistan haben am 28. Februar australische ISAF-Soldaten „versehentlich“ zwei Kinder getötet, nachdem sie auf „vermeintliche Aufständische“ in der Provinz Urusgan das Feuer eröffnet hatten. Das berichtete die französische Agentur AFP und das wurde prominent zum Beispiel in „Die Welt“ abgedruckt. Abgesehen davon, dass der Tod von zwei unschuldigen Kindern eine Tragödie ist, verfolgt dieser Bericht auch eine politische Absicht: Stimmung gegen den NATO-Einsatz am Hindukusch zu machen.
Bilder von verletzten und getöteten palästinensischen Kindern werden in die Welt getragen – vor allem, wenn Israel schuld ist. (Archivbild)

Das fällt auf, nachdem die UNO-Flüchtlingshilfe-Organisation UNRWA vor ein paar Tagen ebenfalls ein totes Kind für seine Zwecke missbrauchte. Die UNRWA kümmert sich allein um „Araber aus Palästina“, also palästinensische Flüchtlinge, im ganzen Nahen Osten. In einer herzzerreißenden Pressemitteilung geht es um ein totes Kind, Basem al-Hindi, 14 Jahre alt, vor der Tanturi-Schule in Damaskus von Splittern einer Granate tödlich getroffen. Dabei wurden nach Angaben der UNO auch ein syrischer Mann und seine zwei Töchter getötet. Da diese aber keine palästinensischen Flüchtlinge unter der Obhut der UNRWA sind, ist die Nennung ihrer Namen offenbar irrelevant. Und da die UNO im Bürgerkrieg in Syrien „Neutralität“ bewahrt, wird nicht einmal angedeutet, wer die tödliche Granate abgeschossen haben könnte.
Der Grund für diese ebenso herzzerreißende Beschreibung des Todes eines Kindes per Pressemitteilung findet sich am Ende des Textes: die Hand aufhalten für Spenden, um weitere Projekte der UNRWA zu finanzieren. Es sei hier festgestellt, dass bei dem Bürgerkrieg in Syrien inzwischen etwa 90.000 Menschen getötet worden sind, darunter auch zahlreiche Kinder durch Autobomben oder willkürlich bombardierte Wohnviertel. Doch für die interessiert sich niemand in der Welt.
Fotos toter Kinder sollen die Emotionen anrühren. Und so hat Paul Hansen, Fotograf der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“, den Preis für das Welt-Pressefoto 2012 gewonnen. Auf dem nachweislich mit Photoshop geschönten Foto ist das Begräbnis von zwei toten palästinensischen Kindern im Gazastreifen zu sehen, deren Leichen in Tüchern mit offenen Gesichtern von Männern durch eine enge Gasse getragen werden. Die Kleinkinder sind im vergangenen November selbstverständlich bei einem israelischen Luftangriff getötet worden, so die palästinensischen Angaben. Wären sie durch eine Bombe der Hamas-Organisation ums Leben gekommen, hätte Hansen das Begräbnis mutmaßlich nicht einmal fotografieren können. Denn nicht die toten Kinder sind relevant, sondern deren Verwendung für Propaganda.
Ein Jury-Mitglied hatte treffend gesagt: „Die Stärke des Bildes liegt im Kontrast zwischen der Wut und Trauer der Erwachsenen und der Unschuld der Kinder.“ Doch diese „Wut und Trauer“ darf natürlich nur in die Welt getragen werden, wenn es dafür auch den richtigen Schuldigen gibt, in diesem Fall Israel. Niemand hätte sich für das noch so starke Bild interessiert, wären die Kleinkinder eines natürlichen Todes oder an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben.
Hansen hatte ein Jahr zuvor schon einen anderen Preis in Schweden gewonnen, für das Bild eines toten Mädchens nach dem Erdbeben in Haiti. Das Mädchen hatte offenbar geplündert und war von der Polizei erschossen worden. Ein Dutzend Fotografen hatten das am Boden liegende tote Mädchen fotografiert. So ist leicht zu erkennen, wie es mitsamt ihren gestohlenen Gemälden in „Pose“ gelegt worden ist, um ein gutes „Motiv“ abzugeben.

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