TEHERAN (inn) – Der Iran zählt zu den größten und gleichzeitig bevölkerungsreichsten Ländern der Erde. Auf rund 1.650.000 Quadratkilometern leben fast 90 Millionen Menschen. Das autoritäre Regime verweigert ihnen Menschenrechte wie Meinungs- und Religionsfreiheit. Gleichzeitig zeichnet es sich durch verantwortungslosen Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Landes aus.
Reichtum und Armut
Auf iranischem Territorium liegen die größten bekannten Erdgasvorkommen der Welt. Nach Venezuela, Saudi-Arabien und Kanada beherbergt der Iran die viertgrößten Erdölreserven. Das Land erstreckt sich über vier Klimazonen. Ideale klimatische Bedingungen und Bodenbeschaffenheit machten den Iran zu einem großen Exporteur teurer Landwirtschaftsprodukte wie Pistazien und Safran.
In den Jahren seit der Islamischen Revolution 1979 haben Korruption und Misswirtschaft die unendlich erscheinenden Ressourcen des Landes beinahe aufgebraucht. Öl und Gas schlummern weiterhin unter der Erde, aber die Förderung leidet unter jahrlanger Vernachlässigung. Auch ohne Sanktionen erreichte das Mullah-Regime nie das vorrevolutionäre Niveau. Mittlerweile muss es Erdölprodukte importieren. Ein anderer lebenswichtiger Grundstoff hat den Iran verlassen: Wasser.
Trockenes Land
Die Islamische Republik ist weitgehend ausgetrocknet. 97 Prozent des gesamten Oberflächenwassers sind verloren – unwiederbringlich, wenn nicht ein Wunder geschieht. Während die Bevölkerung weiter wächst, schrumpft die Verfügbarkeit erneuerbarer Wasserressourcen ständig.
Einige Flüsse und Seen des Landes sind komplett ausgetrocknet. Menschen gehen in ehemaligen Flussbetten spazieren, vorbei an verlassenen Booten, Strandkörben und anderen Relikten, die darauf hindeuten, dass dort einst Wasser war. Riesige Feuchtegebiete und Biosphärenreservate von internationaler Bedeutung sind verloren oder ernsthaft bedroht.
Folgeschäden
In Folge des Wassermangels hat der Iran mit schweren Sand- und Staubstürmen zu kämpfen. Regelmäßig erreichen diese ein solches Ausmaß, dass Büros, Universitäten und Schulen geschlossen bleiben müssen. Auf der anderen Seite führen Starkregen und Schnee zu Überschwemmungen. Das wiederum bewirkt die Bildung einer dünnen Vegetationsdecke, die bei der nächsten Dürre leicht entzündlich ist. Die Gefahr von Waldbränden steigt.
Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren sind dadurch direkt und indirekt bedroht. Aber auch Menschen leiden unter den Auswirkungen. Vor allem in ländlichen Gegenden mangelt es an Trinkwasser. Dürre und Staubstürme führen zu Ernteausfällen. Auch Stromausfälle sind vielerorts an der Tagesordnung, wenn das Wasser für die Betreibung der Kraftwerke fehlt.
In mehreren Teilen des Landes senkte sich der Boden aufgrund des gesunkenen Grundwasserspiegels um mehrere Zentimeter. Bauwerke werden dadurch verzogen und destabilisiert. Im erdbebengeplagten Iran hat das verheerende Auswirkungen.
Die Trockenheit zieht zudem große wirtschaftliche Schäden nach sich. Der Export von Pistazien ist von 265.000 Tonnen 2007/2008 auf nur noch 56.000 Tonnen 2022/2023 eingebrochen. Die iranische Statistikbehörde beziffert die Teuerungsrate von 2018 bis 2023 mit 376 Prozent. Nahrungsmittel kosten sogar das Sechsfache. Die Wasserkrise ist dafür genauso ausschlaggebend wie Sanktionen. Aber das verschweigt die Regierung.
Hausgemachte Gründe
Die iranische Wasserknappheit ist hauptsächlich auf die Misswirtschaft der Regierung zurückzuführen. Jahrzehnte waren geprägt von übermäßigen Ernten. Überambitionierte Staudammprojekte haben salzhaltige Böden überschwemmt und das Wasser ungenießbar gemacht. Die Aufbereitung von Abwasser steckt noch in den Kinderschuhen. Offiziellen Zahlen zufolge ist nur etwa die Hälfte der städtischen Bevölkerung an ein Abwassernetz angeschlossen. Für den ländlichen Bereich gibt es so gut wie gar keine Abwassersysteme.
Im vergangenen Jahr berichtete die englischsprachige Fachzeitschrift „Nature“, der Iran habe dem Boden zwischen 2002 und 2015 mehr als 74 Milliarden Kubikmeter Grundwasser entnommen. Die Menge sei „beispiellos“. Zum Vergleich: Mehr als 180 Staudämme, die der Iran derzeit in Betrieb hat, fassen zusammen etwa 50 Milliarden Kubikmeter Wasser. Momentan liegen alle weiteren Staudammprojekte auf Eis – weil es kein Wasser mehr gibt, sie zu füllen. Die Wiederherstellung eines gesunden Grundwasserspiegels kann Tausende von Jahren in Anspruch nehmen.
Laut Berechnungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verbraucht die iranische Landwirtschaft beim Anbau von Weizen, Mais und Reis im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt die zwei- bis dreifache Wassermenge. Priorität bei der Wasserverteilung hat außerdem die wasserintensive Stahlindustrie, die eng mit der Rüstungsindustrie verknüpft ist. Erst kürzlich entschied der Iran, die Stahlindustrie künftig mit aufbereitetem Abwasser zu versorgen. Bislang kommt auch hierfür Grund- und Oberflächenwasser zum Einsatz.
Wissenschaftlich belegt
Mehrere Studien aus dem In- und Ausland kommen einhellig zu dem Ergebnis, dass die Probleme größtenteils hausgemacht sind. Ein großer Forschungsgegenstand ist der Urmia-See, einst der größte Salzwassersee in Westasien und UNESCO-Weltbiosphärenreservat. Die ursprüngliche Seeoberfläche von rund 5.000 Quadratkilometern ist auf ein Zehntel geschrumpft. Dadurch ist die Salzkonzentration im Wasser gestiegen, was die Artenvielfalt im und am See bedroht.
Verschiedene Studien sehen den Anteil von Misswirtschaft als Grund für die Umweltkatastrophe zwischen 69 und 82 Prozent. An den restlichen 18 bis 31 Prozent sei der Klimawandel mit verringerten Niederschlägen und höheren Temperaturen schuld. Letztere allein hätten den See und seine Umgebung nicht in ihrem Bestand gefährden können.
Zum gleichen Ergebnis kamen Forscher des Deutschen Geoforschungszentrums in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und dem Karlsruher Institut für Technologie. Mithilfe global verfügbarer Satellitendaten zeichneten sie die Entwicklung der iranischen Wasserressourcen für den Zeitraum von 20 Jahren nach. Der Hauptgrund für die aktuelle Wasserknappheit sei der nicht nachhaltige Verbrauch.
Iranische Antwort auf Schuldfrage
Neben jahrzehntelanger Misswirtschaft gibt es noch einen anderen Grund, warum die Lage so aussichtslos ist: Das Mullah-Regime sieht sich weder in der Schuld noch in der Verantwortung. Schuld seien vielmehr die Nachbarländer und der Klimawandel, obwohl beides wissenschaftlich widerlegt ist. Der verantwortungslose iranische Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser beeinflusst eher das Klima als umgekehrt.
Der Iran befindet sich im Gespräch mit den angrenzenden Ländern und verurteilt deren Staudammprojekte oder die Wasserentnahme aus Flüssen in Afghanistan, der Türkei und dem Irak. „Umweltdiplomatie“ nennt das Regime seine Anschuldigungen.
Im Mai 2023 kam es an einem Grenzübergang zu Afghanistan zu einem Schusswechsel beim Streit um Wasser. Laut der iranischen Nachrichtenagentur IRNA starben zwei iranische Grenzschützer. Zwei iranische Zivilisten wurden verletzt. Den afghanischen Taliban auf der der anderen Seite hätten die iranischen Beamten „massive Verluste und gravierenden Schaden“ zugefügt, sagte ein Polizeisprecher.
Der Wasserstreit mit Afghanistan dreht sich vor allem um den Hilmend-Fluss. Der größte Fluss Afghanistans entspringt westlich der Hauptstadt Kabul und hat einen Abfluss an der iranischen Grenze. Die Islamische Republik erhebt Anspruch auf das Wasser und bezieht sich auf Verträge aus den Siebzigerjahren, die keine afghanische Regierung bislang erfüllen konnte.
Weltweite Auswirkungen
Die EU und Deutschland beteiligen sich, soweit es die Sanktionen zulassen, mit großen Projekten an der Linderung der iranischen Wasserkrise. Nicht nur die Folgen für das Klima könnten die westliche Welt betreffen, sondern auch Fluchtbewegungen. Schätzungsweise die Hälfte der iranischen Landbevölkerung war bislang aufgrund der Trockenheit gezwungen, in größere Städte zu ziehen. In naher Zukunft könnten Iraner vor der Dürre nach Europa fliehen.
Der Iran ist bei der Verwirklichung seiner Projekte auf ausländische Investitionen angewiesen. Aber solange das Mullah-Regime an der Macht ist, ist das Land ein Fass ohne Boden. Irans fortwährendes Streben nach der Atombombe sowie seine Unterstützung für die Hamas und ihren Krieg gegen Israel haben die Hilfe der westlichen Gemeinschaft in weite Ferne gerückt. Neue Verbündete in Lateinamerika und Afrika werden das iranische Wasserproblem nicht lösen.
Reza Pahlavi, ein prominenter Anführer der iranischen Opposition im Exil, hat sich mit der Bitte um Hilfe an eine vielversprechende Adresse gewandt: Israel. Allerdings für die Zeit nach dem Fall des Regimes. Was Israel geschafft hat, könnte mit vereinten Kräften auch im Iran möglich sein. Die Voraussetzung ist: Die Mullahs müssen weg. Die Welt wäre ein friedlicherer Ort.
11 Antworten
Na ja, Geld für Terroristen zu sponsern haben die Mullahs trotz Sanktionen.
Vielleicht benötigen sie Wasseraufbereitungsanlagen aus Israel.
Beten wir für die Frauen im Iran.
@ Am Israel chai: Nicht allein die Frauen brauchen Gebet, auch Männer haben diese nötig, damit ihre Gehirne von den unsinnigen Doktrinen befreit werden. Der Koran ist einfach menschenfeindlich! Leider haben auch christliche Religionsgemeinschaften AT und NT zu missbrauchen um Menschen zu unterdrücken. Christus selbst hat ALLE eingeladen.
Hier bewahrheitet sich ein Wort aus der Bibel,“ich will segnen die dich segnen und verfluchen die dich verfluchen. 1 Mose 12, 23 a
Der Iran trocknet aus. Und wer ist schuld daran? Israel…
Nö, der Klimawandel. Bei uns ist er jedenfalls an allem schuld. Warum sollte das im Iran anders sein.
MIttlerweile ist auch der Amazonas am Austrocknen…neben vielen anderen Ländern, Gebieten.
Die Bibel!! hätte DIE Lösung: 2 Chro.7..13 Wenn ich den Himmel verschließe, sodass kein Regen fällt, wenn ich Heuschrecken entbiete, das Land abzufressen, oder die Pest los lasse wider mein Volk,
14 und es demütigt sich dann mein Volk, … und sie beten und suchen mein Angesicht und bekehren sich von ihrem bösen Wandel, so will ich vom Himmel her es hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land wieder heilen. Ähnliche Aussagen sind mehrfach in der Bibel zu finden.
Ja, die Bibel ist auch das Kursbuch für das „Klima“.
Lieber Gruß, Martin
@Untertan
In der Bibel steht nichts von Klimawandel. Das bedauern wir sehr…
@ A.N. In der Bibel steht auch nichts über PC, Handy, Atombomben etc. Jedoch lesen wir über die Sünde und Bosheiten aller Menschen. Dazu dass es schlimmer in unserer Welt wird. Frieden/Shalom wird verschwinden. Wir erleben es ja gerade in dunkelsten Farben. Ohne Umkehr zu Gott und Jesus Christus sind alle Menschen verloren!
Und der deutsche Bundespräsident Steinmeier gratuliert zum Jahrestag der „Revolution“ und Frau Baerbock hat Mullahgesteuerte Berater in ihrem Tem. Prost Mahlzeit!
Bin weiter auf der Suche, was die Mullah’s dem Land Positives gebracht haben?