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Der geplatzte Traum von einem sicheren Leben in Kanada

Eine israelische Familie sucht ein friedlicheres Leben in Kanada. Doch dann wird die Tochter von einer Mitschülerin verprügelt, weil sie Israelin ist.
Von Israelnetz
In Kanada hat eine Mitschülerin eine Israelin verprügelt

FREDERICTON (inn) – Juden in aller Welt müssen schon länger vermehrt mit Antisemitismus und Nachstellungen rechnen. Ein Fall in Kanada zeigt dies auf dramatische Weise: Vor zwei Wochen wurde ein 14-jähriges Mädchen israelischer Herkunft nahe ihrer Schule während der Mittagspause verprügelt. Mehrere Jugendliche schauten belustigt zu, einige filmten die Tat mit.

Der Vorfall ereignete sich am 30. April an der Leo-Hayes-Highschool in Fredericton, der Hauptstadt der ostkanadischen Provinz New Brunswick. Auf einem Video ist zu sehen, wie eine Person in einem pinken Pullover Schaked Zurkan von hinten angreift. Ihre Kapuze ist über den Kopf gezogen, so dass das Gesicht nicht zu erkennen ist. Sie reißt das Mädchen zu Boden und schlägt auf es ein. Schaked versucht sich etwa 40 Sekunden lang zu wehren.

Die Aufnahme setzt kurz vor dem Angriff ein, was darauf hindeutet, dass es eine geplante und abgesprochene Tat war. Einer der zuschauenden Jugendlichen sagt während des Kampfes süffisant: „Das fällt wohl nicht innerhalb der religiösen Bestimmungen.“ Auch ein Erwachsener schaut bei dem Kampf lange zu. Irgendwann sagt er „Das reicht“ und fragt die am Boden liegende Angegriffene: „Warum greifst du sie an?“

Schulische Empfehlungen

Schaked trug von dem Kampf ein blaues Auge, Schnittwunden und Prellungen davon. Wie sie der Nachrichtenseite „The Canadian Jewish News“ sagte, handele es sich bei der Angreiferin um eine muslimische Mitschülerin, die ein wenig älter als sie selbst sei. Dem Angriff seien Monate von Mobbing aufgrund ihrer israelischen Herkunft vorausgegangen.

Die Angreiferin wurde nach dem Vorfall eine Woche lang von der Schule verwiesen. Als sie wieder zurückkam, hätten die Lehrer Schaked empfohlen, zu ihrem eigenen Schutz die Lehrer-Toilette zu benutzen, niemals allein herumzulaufen und in den Pausen immer im Schulgebäude zu bleiben.

Ein Angriff bahnt sich an

Wie Schaked gegenüber „The Canadian Jewish News“ erklärte, hatte der Vorfall eine Vorgeschichte: Die Angreiferin, eine Muslimin, habe sie schon Wochen zuvor immer schräg angeschaut. Der Grund: Irgendjemand hatte das Gerücht verbreitet, Schaked wünsche sich, dass alle Babys im Gazastreifen stürben.

Irgendwann habe die Muslimin Schaked zur Rede gestellt. Die beiden Mädchen hätten eine Stunde lang diskutiert. Schaked entschuldigte sich sogar für die Äußerung, obwohl sie das nie gesagt habe. „Ich wollte nicht, dass sie weiter wütend auf mich ist, ich habe nicht gerne Streit mit Menschen.“ Die beiden Mädchen hätten vereinbart, es dabei zu belassen.

Aggressives Angehen

Dennoch habe die Muslimin sie weiter schräg angeschaut und mit dem Finger auf sie gezeigt. Kurz vor dem Angriff war es dann Schaked, die sie deswegen zur Rede stellte. Die Muslimin sei sie aber aggressiv angegangen, Schakeds Freund habe sich dazwischen gestellt. Schließlich sei der Schulleiter dazugekommen und habe beide ermahnt, die jeweils andere in Ruhe zu lassen.

Mit ihrem Freund habe sie sich zu einer Tankstelle aufgemacht, um sich etwas zu essen zu kaufen. Auf dem Weg habe sie die Muslimin gesehen und sei auf die andere Straßenseite gegangen. Doch die Muslimin habe ihr Drohungen zugerufen, darunter eine Morddrohung.

Daraufhin habe ein Mann in einem Auto versucht, sie anzufahren, doch sie habe ausweichen können. Die Mitschülerin habe sie festgehalten, und es sei zu einer ersten Prügelei gekommen. Schaked habe sich loslösen können und betont, sie wolle keinen Streit. Kurz darauf habe sich die Muslimin einen Kapuzenpullover von einem anderen Mädchen besorgt und habe Schaked dann von hinten angegriffen – der Rest ist auf Video festgehalten.

Vorwurf gegen Schule

Schaked beklagte gegenüber „The Canadian Jewish News”, dass die Schule ihr die Schuld an dem Vorfall gab: Sie habe sich während der Pause draußen aufgehalten. „Ich will, dass die Schule versteht, dass es nicht meine Schuld war.“

Ihre Mutter Michal wirft der Schule ebenfalls vor, den Vorfall nicht ernst zu nehmen. Für die Leitung sei es kein Antisemitismus, sondern ein typischer Streit unter Jugendlichen. „Schaked ist nicht politisch. Aber sie wird zur Vertreterin Israels erklärt.“ Die Mutter vermutet, dass die Schule Furcht vor der muslimischen Bevölkerung habe. „Aber wir werden nicht schweigen. Wir werden es nicht hinnehmen.“

Schaked sagte weiter, sie wolle trotz allem an der Schule bleiben und sie nicht wegen nur einer Mitschülerin verlassen. Sie trage auch weiterhin ihren Davidstern. Ihre beste Freundin sei eine Muslimin aus Syrien, die sich nicht darum schere, was andere denken, wenn sie sich mit ihr zeige. Sie sei so etwas wie ihre „Leibwächterin“.

Hoffnung auf ein Leben in Frieden

Der Vorfall ist auch deshalb tragisch, weil die Familie erst vor anderthalb Jahren von Israel nach Kanada gezogen ist. Dabei habe der Wunsch nach einem besseren Leben eine Rolle gespielt – ohne Schutzbunker und ohne Angst vor Anschlägen. „Das war ein großer Traum“, sagte die Mutter Michal.

Der Vater Eli war zuvor Polizist in der nordisraelischen Ortschaft Rosch Pina und arbeitet nun in Kanada als Fernfahrer. Er habe den Tatort nach Beweismitteln untersucht, um der Polizei zu helfen. Aus seiner Sicht arbeitet sie zu langsam. Er wolle keine Strafe, suche auch keine Aufmerksamkeit in den Medien. Er wolle eine Lösung, damit seine Tochter ohne Angst die Schule besuchen könne. „Es war Rassismus. Es war ein antisemitischer Angriff. Es war kein einfacher Streit unter Jugendlichen. Sonst würde ich mir nicht solche Sorgen machen.“

Immerhin: Am Mittwoch teilte die Polizei mit, dass die Abteilung für schwere Kriminalität den Fall untersuche. Aufgrund der laufenden Ermittlungen nenne sie keine Details, bitte aber um sachdienliche Hinweise.

Synagoge angegriffen

Der Prügelangriff ist nicht der erste antisemitische Vorfall in der Stadt. In der Nacht auf den 27. Januar dieses Jahres, also auf den internationalen Holocaust-Gedenktag, wurden einige Fenster im Eingangsbereich der Sgoolai-Israel-Synagoge eingeworfen. Tags darauf hielten mehrere Stadtbürger eine Mahnwache aus Solidarität für die jüdische Gemeinschaft ab.

Der Justiz- und Polizeiminister von New Brunswick, Kris Austin (Progressiv-konservative Partei), verurteilte die Tat umgehend. „In New Brunswick hat Antisemitismus keinen Raum.“ Er unterstütze die jüdische Gemeinschaft und die Ermittlungen in dem Fall. Am 12. April stellte die Polizei die Ermittlungen aber ein, da sie den oder die Täter nicht finden konnte. (df)

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15 Responses

  1. Der geplatzte Traum von einem sicheren Leben in Kanada. Ich befürchte, dass diese Träume überall in den Nationen platzen werden, sowie der Traum vom einem sicheren Israel, wo Juden aus den Nationen Zuflucht finden können. Christen und Juden müssen baldigst beginnen die Frage zu stellen, was hat unser mächtiger und unbesiegbarer Gott damit zu tun. ( das Lied des Mose 5.Mose 32) Sorgenvolle Grüße Martin

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    1. So hart es auch klingt, aber für das Volk Israel gibt es keine andere lebendige Lösung als heim nach Erez Israel und sich dort ihrem Gott stellen.
      Für die Nationen gilt aber das Gleiche. Leben gibt es nur bei Jesus.

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      1. Lieber Martin, kennen Sie Jeremia 16 – das ganz Kapitel? „Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man nicht mehr sagen wird: „So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat“, sondern: „So wahr der Herr lebt der die Kinder Israel geführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hate.“ Denn ich will sie zurückbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe…“
        Ich glaube, dass das noch Zukunft ist, wir werden das Gericht Gottes, die Jakobs-Trübsal und dann das übernatürliche Eingreifen Gottes erleben, wo alle Nationen die übernatürliche Hand Gottes erkennen werden können, wie Jahwe sein Volk zurückbringt – nicht wie sich selbst zurückbringen. Alle Nationen werden erkennen, das es nur einen Gott gibt – dem NICHTS unmöglich ist.
        Lieber Gruß Martin

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        1. Lieber Martin,

          seit dem 19. Jahrhundert kommen Juden zurück nach Israel. Wenn der Staat Israel nicht Gottes Wille wäre, wäre er erst gar nicht entstanden oder wäre spätestens im Unabhängigkeitskrieg 1948 wieder zerstört worden.

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          1. Lieber Martin, wir werden sehen, gottlose Menschen haben Israel gegründet, Israel war und ist nicht im Bund mit Gott, lebt auch ohne Gott und hat viele Götzen (Wissenschaft, IDF, andere Götter, Korruption, Streit, Uneinigkeit u.v.m.) Israel baut auf seine eigene Kraft. Ich glaube, dass Israel noch erkennen wird müssen, dass sie sich selbst nicht helfen können. Gottes Wort kündigt noch großes Gericht an und dann eine übernatürliche Rückkehr, wo jedermann erkennen kann, daß war der lebendige Gott. Lieber Gruß Martin

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    2. @Untertan
      Unser Gott ist unschuldig und hat damit nichts zu tun. Gott Allah hat viel damit zu tun.

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      1. Hast Du jemals Jeremia 16,15 – 16 gelesen?
        … Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, die sollen sie fischen. Und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften….

        Heißt für mich, Gott will sein GANZES Volk zurück nach Israel bringen, ob die das nun wollen oder nicht. Es ist an Dir Dich zu entscheiden, wo Du am Ende sein willst.

        Und in Sacharja 14 steht: Und Er wird die Nationen dort hin zum Krieg sammeln, um dann mit ihnen ins Gericht zu gehen.

        Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, was passieren wird. Gemütlich und schön ist das nicht mehr. Aber das was es auf ewig danach mit YESHUA gibt umso mehr!

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    3. Es platzt nicht nur der Traum für ein friedliches Leben der Juden in Kanada und anderen westlichen Ländern. Es platzt auch immer mehr der Traum von einer friedlichen multikulturellen Gesellschaft. Stattdessen nimmt die Spaltung und die Verrohung immer mehr zu, selbst schon bei Kindern im Alter von 13 Jahren und jünger.
      Ich bin schon älter und sehe diese Entwicklung mit grosser Sorge. Und als Deutsche schäme ich mich dafür, dass jüdische Mitbürger hier wieder bedroht werden.

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  2. die Gefahr auf falsche Gedanken zu kommen ist schon sehr herausfordernd, diese abscheuliche Gewalt…
    Lügen werden dann noch von diesen Menschen verbreitet…schlagen auf andere ein, verbreiten Lügen,
    die Gesichter voller Aggressivität und so viele Menschen fallen auf sie rein, schließen sich ihren Gruppierungen irgendwie an und gröhlen dumme gefährliche Parolen….Gott schütze Israel, die Juden auf der ganzen Welt….und wir Christen sollten beten, beten, beten….unsere Waffe ist das Gebet….auch wenn manchmal wie erwähnt….andere Gedanken raum nehmen wollen…..

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  3. Vielleicht ist es ja grundsätzlich eine Illusion dass das Leben immer sicher ist? Ich hoffe dass Israel wieder zur Ruhe kommt und seinen Achtungserfolg in diesem Krieg davon trägt! Übrigens ist heute in Rouen/ Frankreich jemand erschossen worden, der zuerst eine Synagoge anzündete und danach mit dem Messer auf die Polizei losging. Die französische Polizei fackelt mittlerweile nicht mehr lange seit dem Bataclan. Es reicht! *AM ISRAEL CHAI *SHALOM

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  4. Wir haben unseren Eltern oft wörtlich oder im übertragenem Sinne die Frage gestellt: „Wo wart Ihr damals, als alle weg gesehen haben, als die jüdischen Nachbarn auf einmal weg waren.“ Natürlich hätte die Mehrheit nicht gedacht, dass wir selber mal in einer Zeit leben werden, wo die Geschichte sich auf giftige Weise wiederholen will. Aber es liegt nun an uns aktiv Zeichen zu setzen und Taten zu zeigen, dass: „Nie wieder“ keine hohle Phrase ist, sondern gelebtes Leben, Solidarität & Menschlichkeit. Und bitte schön, mit Intelligenz, Mut und Innovationsgeist. Und niemals ohne Empathie. Für alle Opfer von Gewalt, ganz gleich welcher Historie, Religion oder Zufälligkeit.

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    1. Ja, und die Frage, wie hätten wir damals gehandelt, müssen wir uns nicht mehr stellen. Die Antwort ist klar. So wie wir heute auch handeln.

      Gott sammelt sein Volk. Er benutzt dazu die Judenhasser auf der ganzen Welt. Er hat sie nicht aufgefordert zu tun, was sie tun. Aber er nutzt die Situation. Ich habe mal einen Satz gelesen, bringe ihn nicht mehr wörtlich zusammen, ging in ungefähr so: es gibt keine Situation, die Gott nicht nutzen kann, wenn er etwas plant. Und die Rückkehr seines Volkes hat er geplant.

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  5. Auch in Belgien wurden ein israelischer Vater und seine Tochter bruatal angegriffen, niedergeschlagen und schon am Boden liegend weiter nachgetreten. Die Tochter konnte die brutale Tat zuletzt noch filmen und ins Netz stellen, um es öffentlich zu machen.
    Auf dem Clip kann man gut erkennen, um welche Art von „Jugendlichen“ es sich auch
    diesmal gehandelt hat. Wenn diese Schläger ohne Strafen davon kommen, dann weiss ich echt nicht, was mit unserer westlichen Justiz los ist. Für mich ist es eine Schande, auch wenn niemand eingreift.

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  6. Es ist eine weitere traurige Wahrheit, diesmal aus Kanada. In mir ist große Trübsal, ich habe mit einer friedlichen Welt gerechnet, nun ist eine bittere Welt daraus geworden. Wo gibt es denn noch Zeichen der Hoffnung? Klar, in den USA und UK, das sind wohl die einzigen Nationen, die diese Welt noch zusammenhalten. Ich bin immer wieder überrascht, wie aggressiv Muslime in Ländern sind, in denen ich gar keine Muslime vermutet hätte. In Kanada sind nun auch die aggressiven Muslims angekommen, in Deutschland ist sowieso das Meiste schlecht usw. Ich glaube an eine bessere, Israel-freundliche Welt, wahrscheinlich müssen wir nun alle durch das Tal der Tränen gehen. Dass die Feinde Israels zu Feuer und Würmern kommen werden, in letzter Konsequenz, sollte indes schon den Menschen gepredigt werden. Denn der Judenhass hat schwere Folgen für alle Täter/innen.

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  7. Jene, welche sich anderen Ländern zuwenden, um dort leben zu können, sollten sich darüber bewusst sein, dass es Integrationsbereitschaft gegenüber anderen Kulturen erfordert und eine Grundvoraussetzung darstellt, nämlich u.a. die der Akzeptanz verschiedener Glaubensgemeinschaften.
    Dem Ordnungssystem eines jedem Staates ist gemäß der dortigen Gesetzgebung somit Folge zu leisten .
    Die Regierung eines Landes, gewährt gegenüber seiner Bevölkerung durch die Schwur auf Gott,
    jegliche negativen Einflüsse gegenüber seines Landes abzuwenden.
    Somit ist allein der Versuch der Spaltung einer Gesellschaft durch gewisse negative Kräfte unzulässig.

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