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Der Friede war kurz und brüchig

GAZA / RAMALLAH (inn) – Nach dem israelischen Waffengang im Gazastreifen Mitte November feuerten die Palästinenser lange Zeit kein Geschoss auf Israel ab. Wohl aber gab es Versuche der Hamas, israelische Ziele anzugreifen. Das zeigt ein neuer Bericht des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak.
Rakete ausgerichtet: Laut Schabak plante die Hamas Angriffe auf Israel trotz der Waffenruhe.

Etwa drei Monate währte die Waffenruhe seit der achttägigen Operation „Wolkensäule“ Mitte November 2012. Am 27. Februar schlug wieder eine Rakete aus dem Gazastreifen in der südisraelischen Küstenstadt Aschkelon ein, verletzte jedoch niemanden (Israelnetz berichtete).
Wäre es nach der Terror-Organisation Hamas gegangen, hätte es diese Zeit der Waffenruhe nicht gegeben. Das legt ein Bericht des Schabak nahe, demzufolge es in dieser Zeit „verstärkte Bemühungen“ seitens der Hamas gegeben habe, Angriffe auf israelische Ziele auszuüben. Besonders im Blickpunkt steht dabei Fathi Hamad, der zur Führungsriege der Hamas gehört und Innenminister im Gazastreifen ist. Er soll einer von ihm befehligten Terrorzelle im Westjordanland Anweisung gegeben haben, Selbstmordanschläge, Entführungen und Tötungen vorzunehmen.
Die Informationen über diese Versuche erhielt der Schabak von Terror-Verdächtigen, die im Dienst Hamads standen und in den vergangenen Monaten im Westjordanland in israelische Haft kamen. Die Gefangenen hatten nach Angaben des Schabak eine Reihe von Angriffen vorbereitet, von Bombenanschlägen über Entführungen bis hin zum Raketenbau und -abschuss. Offenbar waren die Vorbereitungen so weit gedrungen, dass sie die Angriffe binnen einer Woche hätten ausüben können. Via Internet hielten sie Kontakt zu den Befehlshabern im Gazastreifen und erhielten Anweisungen, wie sie ihr Vorhaben umsetzen sollten.
„Die Taten Fathi Hamads, einer der erfahrensten Führer der Hamas in Gaza und als Innenminister mit der Aufgabe betraut, Frieden und Waffenruhe einzuhalten, bedeuten eine ruchlose Verletzung der Absprachen“, resümiert der Schabak. Die Informationen zeigten, dass die Hamas-Führung weiterhin Angriffe auf israelische Ziele fördert, trotz der mithilfe Ägyptens ausgehandelten Waffenruhe.
Die Hamas selbst leugnet, Angriffe auf Israel vom Westjordanland aus vorgehabt zu haben. Der Bericht des Schabak stehe im Zusammenhang mit einer Razzia der Hamas gegen Kollaborateure, sagte ein Sprecher Hamads laut der Nachrichtenagentur „Ma‘an“. „Die Beschuldigungen gegenüber Innenminister Fathi Hamad sind ein Versuch, die Augen der Öffentlichkeit von der Kampagne der Hamas abzuwenden, sich der Kollaborateure zu entledigen.“ Der Inlandsgeheimdienst habe seine Informanten im Gazastreifen aufgefordert, sich nicht auszuhändigen, nachdem die Hamas ihnen Amnestie versprochen habe, wenn sie sich bis zum 11. April stellten.

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