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Demonstration gegen Geschlechtertrennung in ultra-orthodoxen Vierteln

JERUSALEM (inn) - Unter hohem Polizeischutz haben am Mittwoch in Jerusalem rund 50 Männer und Frauen gegen Geschlechtertrennung in Jerusalem protestiert. Sie zogen von der Jaffa-Straße im Zentrum der Hauptstadt in das ultra-orthodoxe Viertel Mea Schearim. Es war das erste Mal, dass ein Gericht einen Protestmarsch in dieses Gebiet genehmigt hatte.

Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ wurden die Demonstranten von Hunderten Polizisten und Sicherheitskräften begleitet. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Auf den Plakaten der Teilnehmer waren Slogans zu lesen wie „Jerusalem ist nicht Teheran“ oder „Eine Frau muss sich nicht verstecken“.

„Dieses Jahr haben sie 50 Teilnehmer erlaubt, wenn die Unterdrückung von Frauen weitergeht, werden wir Tausende mitbringen, um hier nächstes Jahr zu protestieren. Der Terror gegen Frauen in der ultra-orthodoxen Gemeinschaft ist real, wenn es keinen öffentlichen Widerstand gibt, wird ihn nichts stoppen“, sagte Rona Ovorano, eine der Organisatoren der Demonstration.

Der Status der Frauen in Jerusalem verschlechtere sich täglich, kritisierte Ovorano laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Es gibt Trennung in Bussen, Bilder von Frauen werden von Werbeplakaten entfernt. Frauen werden von den Straßen ausgeschlossen und die Teilung von Gehwegen war eine rote Linie, gegen die wir protestieren mussten.“

Die Polizei hatte die Demonstration in Mea Schearim abgelehnt. Daraufhin hatten sich die Organisatoren an das Oberste Zivilgericht in Jerusalem gewandt. Dieses hatte den Marsch am Dienstag genehmigt, mit der Auflage, dass er an einer bestimmten Stelle endet und nicht bis in das Herz des Viertels führt. Das Gericht hatte zudem geurteilt, die während des Laubhüttenfestes „Sukkot“ auf Gehwegen errichteten Barrieren zur Trennung der Geschlechter seien illegal. Die Trennwände waren daraufhin entfernt worden.

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