Anlass für die Kundgebung in der vergangenen Woche war der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung, der am 3. Dezember begangen wird. Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) verwies auf ein Gesetz von 1994. Demnach müsse die Regierung den Zugang zu Bildung, Arbeit, Rehabilitierung und Gesundheitsdiensten ermöglichen. Doch dieses Gesetz zugunsten der Menschen mit Behinderung werde nicht umgesetzt.
Ein Teilnehmer der Demonstration sagte der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“: „Wir sind hier, um unsere Lage als Menschen mit Behinderungen auszudrücken. In Gaza sind unsere Umstände furchtbar. In jedem Land außer unserem kümmert sich die Regierung um Menschen mit Behinderungen. Unsere Regierung übersieht uns. Ich wurde im Krieg von 2008 verwundet, aber sie erkennen mich nicht an. Als ich meine Berichte an die Hamas-Regierung schickte, sagte sie: ‚Gehen Sie nach Ramallah.‘ Und Ramallah sagte: ‚Gehen Sie zur Hamas.‘ Wir sind verloren zwischen den beiden Regierungen.“
Das PCHR forderte ein „sofortiges Ende der anhaltenden internen Spaltung, die katastrophale Auswirkungen auf die Rechte vor allem behinderter Menschen hat“. Gleichzeitig verlangte sie von der internationalen Gemeinschaft Druck auf Israel. Dieses müsse die „Verstöße gegen Menschenrechte“ einstellen, die Behinderungen verursachten. Bei den Operationen „Gegossenes Blei“ zur Jahreswende 2008/09 und „Wolkensäule“ im November 2012 waren zahlreiche Palästinenser verletzt worden. Israel wollte bei den Militäreinsätzen die Terrorinfrastruktur der Hamas im Gazastreifen zerstören.