Edvardson wurde 1929 in Berlin geboren. 1943 wurde sie zur Geheimen Staatspolizei (Gestapo) vorgeladen und trotz Bemühungen ihres Stiefvaters erst nach Theresienstadt und später in das Vernichtungslager Auschwitz geschickt. Dort erhielt sie die Nummer A3709 auf ihren Unterarm eintätowiert. Angeblich hat sie als Schreibkraft sogar für den notorischen Massenmörder Josef Mengele gearbeitet, der als Lagerarzt auf der Rampe von Auschwitz mit einem Fingerzeig über Tod oder Leben für die in Güterzügen angelieferten Juden entschied.
Edvardson überlebte, hatte sich aber während ihrer Zeit im KZ mit Typhus angesteckt. Zeit ihres Lebens litt sie unter Atembeschwerden. Nach dem Krieg lebte sie zunächst in Schweden und zog während des Jom-Kippur-Kriegs 1973 nach Jerusalem, wo sie im Stadtzentrum in einer kleinen Wohnung lebte und als Korrespondentin für „Svenska Dagbladet“ aus Nahost berichtete. Im Jahr 2006 kehrte sie nach Schweden zurück.
Vergangenheit stets präsent
Mangels Führerschein und Auto ließ sie sich in Israel von Kollegen zu den Brennpunkten des Geschehens fahren. Obgleich sie niemals über ihre Erlebnisse in Auschwitz erzählte, war ihr die persönliche Vergangenheit stets präsent. Bei einer Reportagenfahrt 1982 nach Kirijat Schmonah im Norden Israels, als die Stadt ständig von der PLO vom Libanon aus mit Katjuscha-Raketen beschossen worden ist, sagte sie: „Hitler hat es nicht geschafft, mich umzubringen. Dieses will ich jetzt nicht Jasser Arafat gönnen.“
Ihr Büchlein “Gebranntes Kind sucht das Feuer” gilt als eine der einprägendsten Darstellungen der Erlebnisse in Auschwitz und zupackender noch als das „Tagebuch der Anne Frank“, wie die „Neue Züricher Zeitung“ schrieb. Für ihr Buch erhielt sie den Geschwister-Scholl-Preis.
Edvardson war stets eine sehr kritische Journalisten und wurde für ihre Arbeit in Schweden preisgekrönt.
Vor ihrem ehemaligen Haus in Berlin wurde ein Stolperstein gelegt. Solche Steine erinnern an Juden, die während der Nazizeit aus ihren Wohnhäusern vertrieben wurden.