WASHINGTON (inn) – Die Veröffentlichung von amerikanischem Geheimdienstmaterial über israelische Angriffspläne auf den Iran hat für Aufsehen gesorgt. Die Suche nach dem Verantwortlichen läuft ebenso auf Hochtouren wie die Spekulationsmaschine.
So will der Nachrichtensender „Sky News Arabia“ von einem Beamten im Pentagon erfahren haben, dass Ariane Tabatabai als Hauptverdächtige gilt. Die Stabschefin des Pentagon-Beraters für Sondereinsätze, Christopher Maier, war bereits im September 2023 in Verdacht geraten, in Verbindung mit dem Regime in Teheran zu stehen und dessen Interessen zu vertreten.
Der Pressechef des Pentagon, Pat Ryder, erklärte jedoch am Dienstag vor Journalisten, dass „seines Wissens“ keine Ermittlungen gegen Tabatabai laufen. Zugleich wies er darauf hin, dass sich die Untersuchungen noch in einem frühen Stadium befänden.
Die amerikanische Bundespolizei FBI bestätigte ebenfalls am Dienstag erstmals, dass es in dieser Angelegenheit Ermittlungen aufgenommen habe. Es gehe darum, herauszufinden, wer Zugriff auf die Dokumente hatte. Für den Nachrichtensender CNN deutet diese Vorgehensweise darauf hin, dass die Ermittler von einem Verräter im Inneren ausgehen und nicht von einem Cyberangriff von außen.
Satellitenaufnahmen zu israelischen Vorbereitungen
Die geheimen Angriffspläne waren am Freitag in Umlauf gekommen. Das mit dem iranischen Regime verbundene Medium „Middle East Spectator“ veröffentlichte sie auf Telegram. Wie das Medium wenige Tage später mitteilte, habe es die beiden Dokumente auf Umwegen von einer Quelle innerhalb des amerikanischen Verteidigungsministeriums erhalten.
Die auf den 15. und 16. Oktober datierten Dokumente zeugen auch davon, dass die USA die Israelis auskundschaften. Sie enthalten Satellitenaufnahmen über Munitionsbewegungen und über Flugübungen mit Luft-Boden-Raketen. Allerdings beinhalten die Dokumente weder das genaue Datum noch die Angriffsziele. Sie weisen aber auf Vorbereitungen der Israelis für einen geplanten Vergeltungsschlag als Antwort auf den iranischen Großangriff Anfang Oktober.
Washington in Sorge
Amerikanische Regierungsvertreter nannten die Veröffentlichung „extrem besorgniserregend“. Ein Regierungsvertreter sagte gegenüber CNN, dass nicht so sehr der Inhalt der Dokumente Anlass zur Sorge gebe, sondern der Umstand, dass sie an die Öffentlichkeit geraten seien. Die Dokumente seien eigentlich nur den Verbündeten Australien, Großbritannien, Kanada und Neuseeland zur Einsicht vorbehalten gewesen.
Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, verurteilte indes die Vorkommnisse. Die USA hätten einen „Feind im Inneren“, sagte er am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Florida. Dies sei ein Beleg für das Unvermögen von US-Präsident Joe Biden (Demokraten), das Land zu regieren.
Berichte über Iran-Verbindungen
Die aktuelle Episode ist nicht der erste Fall von Verrat mit Blick auf den Iran. Im Sommer 2023 wurden in den Medien Vorwürfe gegen den Iran-Gesandten der US-Regierung, Robert Malley, laut. Er soll dem iranischen Geheimdienst dabei geholfen haben, Einfluss auf die USA und verbündete Regierungen zu nehmen. Das Weiße Haus entzog ihm daraufhin die Sicherheitsberechtigung. Die Ermittlungen gegen ihn laufen.
Malley war für die Verhandlungen zu dem 2015 abgeschlossenen Nuklear-Abkommen mit dem Iran verantwortlich. Bei den Berichten über ihn, unter anderem von der „Washington Post“, fiel auch der Name Ariane Tabatabai. Malley soll dafür gesorgt haben, dass die Nahost-Expertin zunächst im Außenministerium und später im Pentagon eine Anstellung fand.
Dabei soll Tabatabai Teil einer 2014 gegründeten Propaganda-Einheit des iranischen Außenministeriums sein. Deren Ziel sei es, iranstämmige Akademiker wie Tabatabai dafür zu gewinnen, die Interessen Teherans im Westen einzubringen.
Werbung für iranische Sicht
Tabatabai verfasste 2014 einen Artikel im Fachmagazin „Bulletin of the Atomic Scientists“, in dem sie die westliche Sicht infrage stellte, dass der Iran kein eigenes Anreicherungsprogramm benötige. Abhängig von Russland zu sein, bereite Teheran Sorge, schrieb sie. Der Westen müsse diesen Sorgen bei einem finalen Abkommen Rechnung tragen.
Laut den Medienberichten über einschlägige E-Mails stand Tabatabai in direktem Austausch mit einem Vertreter der Revolutionsgarde. Sie informierte ihn über die Veröffentlichung des besagten Artikels. Von ihm holte sie sich auch Ratschläge ein, auf welchen Konferenzen sie auftreten solle.
Das Magazin „Tablet“ schlussfolgerte in einem Artikel vom 2. Oktober 2023 daraus: „Das Verhalten Tabatabais ist kaum das einer unparteilichen Akademikerin oder einer US-Beamtin.“ Das US-Verteidigungsministerium wies damals in einer Antwort auf eine Anfrage die Vorwürfe gegen Tabatabai zurück. Die Regierung Biden-Harris habe Tabatabai wegen ihrer Expertise in Atom- und außenpolitischen Fragen ernannt. (df)
13 Antworten
Das FBI sucht Verräter im Pentagon, die fließend Russisch und Chinesisch können…
S im Youtube Kanal : Forbes Breaking News
MUST Watch Trump reacts to U.S. Leak of Israels Attack Plan for Iran
Und es zeigt sich wieder:
die Konservativen ( Donald Trump und die Republicans) sind die wahren Freunde Israels
und nicht die Linken Sozialisten in der noch amtierende US Regierung!
Fakt: Präsident Trump hatte auch die U S Botschaft nach Jerusalem verlegt. …
@Ilias
Keine Frage, Donald Trump ein wahrer Freund Israels. Kann man sich auf ihn verlassen? Nein.
@Albert Nola
Volle Zustimmung! Was da so im Moment über ihn zu lesen ist,bestätigt meine Vermutung. Er ist wie ein Fähnchen im Wind! Und das haben sich die Leute ja nicht alles nur ausgedacht! Gruß Manu
Na wohl eher Farsi. Der lange schmuddelige Arm der Mullahs reicht bis Washington. Das macht Angst.
Und Farsi. Wir haben in D ein Ayatollah-Sprachrohr im Bundestag und die USA wohl im Verteidigungsministerium. Die Frage bleibt: wem nützt es.
Ich denke alle wichtigen Staaten haben sich die Feinde in Regierungen, Ministerien, Sicherheitsdienste usw. geholt, aus den unterschiedlichsten Gründen (Naivität und vermeintliche Toleranz könnten u. U. auch dabei gewesen sein).
So kommt es, wenn man denkt, man ist klüger als Gott oder erklärt ihn für tot: Hochmut kommt vor dem Fall!
Aber über all das hat Christus schon gesiegt. Laßt uns das nicht vergessen! Und Israel ist sein Augapfel!
Das kann doch nicht wahr sein, dass bei den betreffenden Personen bis jetzt immer alles klar war. Keinen Verdacht oder Vermutung, dass niemand auch nur geringste Zweifel hatte? In diesen Stellungen, müssten sie permanent verdächtig und überwacht sein!
Das ist der heutigen Zeit geschuldet, in der es eine Informationsflut gibt ohne Grenzen.
Ich hoffe, die USA bekommen dies in den Griff…
Recherchiert mal, ob sie Trump oder Biden rein gelassen haben. Bin gespannt. Moskau ist ja inzwischen Schutzmacht vom Iran, nachdem so viele liebe Drohnen geliefert worden sind.
Ich glaube die Israelis müssen den Bogen etwas größer spannen, damit die Atombedrohung besiegt werden kann. Das hier bitte als Befehl verstehen. Danke!
Nicht nur in der Politik auch in der Staatsbürokratie gibt es Vorbehalte und ‚Israelkritik‘. Der Iran dürfte, betrachtet man das von Trump ausgesetzte Atomabkommen Obamas, seine Fürsprecher haben. Herrn Nolas Ironie trifft da so wohl nicht.
Israel sollte seine militärischen Pläne noch nicht einmal der USA mitteilen. So etwas ist en Staatsgeheimnis! *AM ISRAEL CHAI *Shalom
Auf diese Schattenspiele fällt doch keiner mehr herein. Oder doch ?