Der Vorfall erinnere an einen sogenannten „Preisschild“-Angriff, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Grabsteine auf dem christlichen Friedhof seien mit hebräischen Schriftzügen wie „Preisschild“ oder „Vergeltung“ besprüht worden. Zudem hätten die Täter die Reifen von zwei in der Nähe abgestellten Fahrzeugen aufgeschlitzt. „Offenbar hat sich der Vorfall über Nacht ereignet.“
Wie die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, fanden sich „Preisschild“-Graffiti auch an einem Gebäude in der Nähe des Friedhofs. Dort wohnt ein Richter des Bezirksgerichtes Tel Aviv, Chaled Kabub.
Arabische Bewohner von Jaffa reagierten entrüstet auf die Entweihung. Sie kritisierten Regierung und Polizei, weil diese des Phänomens nicht Herr würden. Wenn arabische Bürger einen jüdischen Friedhof entweiht hätten, hätte es binnen weniger Stunden Festnahmen gegeben, mutmaßte ein israelischer Araber.
Auch in Jerusalem registrierten die Sicherheitskräfte eine ähnliche Aktion. Im Viertel Scheich Dscharrah wurden zwei Fahrzeuge auf einem Parkplatz in Brand gesteckt. Einer der Wagen wurde schwer beschädigt. In der Nähe fand sich ein Graffito mit dem Schriftzug „Preisschild“. Die Polizei geht von einem rassistischen Hintergrund aus.
Das Wort „Preisschild“ wird von einer kleinen Randgruppe von Extremisten verwendet, die nicht mit der israelischen Politik einverstanden ist, weil diese Palästinenser bevorzuge. Sie wollen damit verdeutlichen, dass jeder Angriff auf sie oder ihre Siedlungen seinen Preis hat.