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Christen protestieren gegen Karikaturen

BETHLEHEM (inn) – Christliche und moslemische Palästinenser haben am Sonntag in Bethlehem gegen die Mohammed-Karikaturen demonstriert. Sie forderten zum Boykott dänischer und auch deutscher Produkte auf.

An der Kundgebung nahmen Bürgermeister Victor Batarsa, der Bethlehemer Mufti Scheich Abdel Madschid Atar und mehrere Priester teil. Sie marschierten Hand in Hand von der Geburtskirche zur Omar-Moschee, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“. Der Demonstration schlossen sich etwa 100 weitere Palästinenser an.

Durch Transparente und in Ansprachen wurde die Botschaft der Kundgebung deutlich gemacht: „Wenn man eine Religion beleidigend karikiert, schmäht man uns alle.“ Die Demonstranten wollten die Einheit zwischen Moslems und Christen in der Autonomiestadt zeigen. Religiöse und politische Führer stellten sich hinter ein Banner, auf dem es in roter Schrift auf Englisch hieß: „Skepsis gegenüber dem Holocaust = unverzeihliches Verbrechen! Verleumdung von Propheten und Religionen = freie Rede!“

Die Demonstration verlief friedlich. Allerdings forderten die Teilnehmer den Boykott vor allem dänischer Erzeugnisse, denn in einer dänischen Zeitung waren die Karikaturen zuerst erschienen. Auf der Liste finden sich unter anderem die Spielzeugfirma Lego und die Schuhfirma Ecco. Doch auch Deutschland ist betroffen: die Demonstranten riefen dazu auf, die Hersteller der Kinderschokolade (Ferrero) zu boykottieren.

Protest in Nablus

Einen gewaltsamen Protest gab es in Nablus (Sichem). Dutzende bewaffnete Palästinenser schlossen das französische Kulturzentrum in der Autonomiestadt. Auch eine französische Zeitung hatte die Karikaturen nachgedruckt. Die Demonstranten gehören den Awda-Brigaden an, einer Untergruppe der Fatah-Bewegung.

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