„Bethlehems Christen sind nur ein kleiner Teil jener Tragödie, die sich dieser Tage vor unseren Augen im Nahen Osten abspielt: Von Kairo bis Bagdad werden die arabischen Christen weggeekelt, verjagt, oft genug auch totgeschlagen“, schreibt Stein in seinem „Einspruch“. „Vor diesem Hintergrund muss man die Entscheidung der Kulturorganisation der Vereinten Nationen, der UNESCO, betrachten, die Geburtskirche in Bethlehem offiziell als Teil des Weltkulturerbes anzuerkennen – und zwar für einen Noch-Nicht-Staat namens Palästina.“
Der Journalist merkt an, dass die meisten palästinensischen Christen die Geburtsstadt Jesu verlassen hätten, nachdem ihre Familien jahrhundertelang dort gelebt hätten. Die Palästinensische Autonomiebehörde laste dies der israelischen Besatzung an. „Das ist natürlich Quatsch“, meint Stein. „De facto und de jure wird Bethlehem längst nicht mehr von den Israelis kontrolliert. Die Christen laufen vor ihren muslimischen Nachbarn davon.“ Im Hinblick auf die aktuelle Zerstörung muslimischer Gräber durch Islamisten im malischen Timbuktu äußert er allerdings Zweifel daran, dass die UNESCO die Geburtskirche oder die dort betenden Christen im Ernstfall schützen kann.